Eine der bisher ungeklärten Fragen der Coronavirus-Pandemie ist jener der Übertragung: Kann Sars-CoV-2 auch über mehrere Meter von einem Menschen auf den anderen überspringen? Hinweise dafür gibt es einige, etwa Massenansteckungen in großen und schlecht belüfteten Räumen. Hauptverdächtige dabei sind Aerosole - Tröpfchen kleiner als fünf Mikrometer, also nur etwa ein Zehntel des Durchmessers eines menschlichen Haares. Anders als in größeren Tröpfchen, die aus Mund oder Nase nach kurzer Distanz zu Boden fallen, soll das Coronavirus Sars-CoV-2 in diesen Aerosolen förmlich durch die Luft schweben können.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Anfang Juli bereits die mögliche Übertragung von Sars-CoV-2 durch Aerosole anerkannt. Aber auch wenn viele die Aerosole für schuldig halten - bisher fehlte der Beweis. "Ob Sars-CoV-2 durch die Luft übertragen werden kann oder nicht, war bisher umstritten", sagte John Lednicky, Mikrobiologe von der University of Florida dem US-Fernsehsender CBS. Eine neue Studie, die Lednicky zusammen mit Kollegen durchgeführt hatte, könnten nun jedoch Licht ins Dunkel bringen.
Denn den US-Forschern ist es gelungen, Aerosole mit lebensfähigen Viren aus der Luft zu filtern, die zuvor bereits eine Strecke von mehreren Metern zurückgelegt haben müssen. Andere Forscher sprechen angesichts der Entdeckung sinnbildlich bereits von einer "Smoking Gun", also der noch rauchenden Schusswaffe des Täters, die ihn der Tat überführt.
n-tv
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