Corona-Infektionen bei Jüngeren steigen stark an

  13 Auqust 2020    Gelesen: 619
Corona-Infektionen bei Jüngeren steigen stark an

In Deutschland stecken sich Gesundheitsminister Spahn zufolge derzeit vor allem viele Jüngere mit dem Coronavirus an. Auch da könne es schwerste Verläufe geben. Er rief dazu auf, "sehr wachsam miteinander zu sein".

Die Zahl der bekannten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist auf dem höchsten Stand seit Anfang Mai. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat darauf hingewiesen, dass vor allem unter jüngeren Menschen im Moment viele Infektionen stattfinden. "Wir hatten letzte Woche mit im Schnitt, also Durchschnitt, mit 34 Jahren das niedrigste Durchschnittsalter seit Beginn", sagte Spahn im ZDF-"Morgenmagazin".

Das sinkende Durchschnittsalter der Infizierten sei kein Grund zur Entspannung, sagte Spahn. Er rief dazu auf, "sehr, sehr wachsam miteinander zu sein, weil es eben oft auch zu schwersten Verläufen kommen und eben auch Todesfälle geben kann - wenn wir nicht aufpassen, in der Familie, im Freundeskreis, auf der Arbeit."

Was die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus angeht, äußerte sich Spahn zuversichtlich: "Wir werden wahrscheinlich so schnell einen Impfstoff haben bei einem neuen Virus wie noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte." Er sei optimistisch, dass "in den nächsten Monaten und sicher im nächsten Jahr ein Impfstoff verfügbar sein kann". Details wie die Dauer der damit erreichbaren Immunität seien jetzt aber noch nicht absehbar. 

Testpanne in Bayern sei ärgerlich
Angesichts der Panne in Bayern bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen äußerte sich Spahn relativ zurückhaltend. "Ministerpräsident Markus Söder hat ja selbst gesagt, das sei sehr ärgerlich. Das ist ohne Zweifel so. Gleichzeitig ist es so, dass in außergewöhnlichen Zeiten auch Fehler passieren", sagte er. Entscheidend sei, dass diese transparent gemacht und dann schnell behoben würden, so der Gesundheitsminister. "Und das macht die bayerische Staatsregierung."

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Mittwoch wegen der Testpanne eine geplante Reise an die Nordsee abgesagt. Zuvor hatte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in München eingestanden, dass rund 44.000 Reiserückkehrer noch kein Testergebnis bekommen haben, darunter auch 900 nachweislich Sars-CoV-2-Infizierte. Grund für die Verzögerungen seien vor allem Probleme bei der händischen Übertragung von Daten und eine unerwartet hohe Nutzung des Angebots, erklärte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Grundsätzlich, sagte Spahn nun, sei er "sehr dankbar dafür, dass wir umfangreich testen, dass auch die Bayern es möglich machen", etwa bei der Einreise mit dem Auto an den Raststätten zu testen. "Aber dann müssen natürlich auch die Ergebnisse übermittelt werden", sagte er.

spiegel


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