Die Corona-Teststelle am Berliner Flughafen Tegel ist am Sonntagabend nach einem Zwischenfall vorzeitig geschlossen worden. Es habe einen tätlichen Angriff auf einen Mitarbeiter der Teststelle gegeben, teilte Charité-Vorstand Ulrich Frei mit. Zuvor sei einer Person ein Test verweigert worden, weil sie keinen Anspruch auf das kostenfreie Angebot gehabt habe. "Die Situation eskalierte leider", erläuterte Frei. Die Teststelle sei deshalb um 18 Uhr geschlossen worden, drei Stunden früher als üblich. Seit diesem Montag ist sie wieder regulär von 8 Uhr bis 21 Uhr geöffnet.
Laut "Tagesspiegel" kam es zum Streit, als eine Familie umgehend einen Test auf das Coronavirus verlangte. Allerdings sei die Familie zu diesem Zeitpunkt bereits vor neun Tagen aus dem Urlaub in der Türkei zurückgekehrt. Anspruch auf einen solchen Test hatte die Familie an der Teststelle aber nicht. Laut "Tagesspiegel" wollte der Vater der Familie Tests für seine Kinder durchsetzen, für die heute die Kita wieder losgehe. Als er abgewiesen wurde, stieß er demnach die Mitarbeiterin der Charité gegen ein Absperrgitter.
Die Teststelle ist lediglich für Urlaubsheimkehrer gedacht, die gerade aus dem Flugzeug gestiegen sind - für Rückkehrer aus Risikogebieten ist ein Test seit dem 8. August Pflicht. Solange kein negatives Testergebnis vorliegt, müssen sich Einreisende aus Risikogebieten in Quarantäne begeben. Fällt der Test positiv aus, ist in jedem Fall eine zweiwöchige Quarantäne notwendig. Die Flughafengesellschaft wies darauf hin, dass die Tests für Einreisende nicht nur am Flughafen möglich seien. Dafür sind auch Vertragsarztpraxen vorgesehen.
"Als Vorstand Krankenversorgung ist es meine Aufgabe, mich schützend vor die am Sonntag freiwillig arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen", verteidigte Frei die Schließung der Teststelle. Er nannte zudem einen Medienbericht irreführend, wonach auch am Freitagabend um 21 Uhr keine Tests am Flughafen Tegel mehr durchgeführt worden seien.
Quelle: jog/dpa
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