Wegen einer Corona-Infektion bei einer Passagierin musste am Freitag eine Lufthansa-Maschine nach Minsk im letzten Moment umkehren. Der kleine Embraer-Jet auf dem Weg in die Hauptstadt von Belarus war kurz nach 10 Uhr bereits auf dem Weg zur Rollbahn des Frankfurter Flughafens, da schlug eine Frau beim Kabinenpersonal Alarm. Aufgeregt berichtete die Frau, sie sei positiv auf das Virus getestet worden.
Was die Frau erzählte, sorgte bei der Besatzung des Flugs LH1486 schnell für Aufregung. So schilderte sie den Flugbegleiterinnen, vergangene Woche aus Kroatien zurückgekehrt zu sein. Auf dem Flughafen München habe sie sich auf das Coronavirus testen lassen. Gerade eben, bereits auf dem Weg zur Rollbahn, sei dann die E-Mail mit dem positiven Testergebnis gekommen.
Der Kapitän der Maschine reagierte prompt. Nach einem Funkspruch an den Tower drehte er um und kehrte zur Parkposition zurück. Dort holte das Gesundheitsamt die Frau von der Maschine ab, sie muss nun zwei Wochen lang in Quarantäne. Da für die anderen Passagiere eine Infektion ausgeschlossen wurde, konnte LH1486 mit gut zwei Stunden Verspätung in Richtung Minsk abheben.
Der Vorfall zeigt laut Insidern, dass die Corona-Testergebnisse bis heute mit starker Verzögerung ankommen und viele Reiserückkehrer bis zur Benachrichtigung meist recht sorglos agieren. Im Fall der Lufthansa-Passagierin blieb zunächst unklar, warum das Testergebnis so spät kam. Erst vergangene Woche hatten die Behörden Teile Kroatiens zum Corona-Risikogebiet erklärt.
spiegel
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