Die Nato will nach den neuen Erkenntnissen der Bundesregierung im Fall Nawalny über mögliche Konsequenzen beraten. Die Allianz werde "mit Deutschland und allen Bündnispartnern die Auswirkungen dieser Erkenntnisse" erörtern, kündigte Generalsekretär Jens Stoltenberg an.
Die Bundesregierung hatte am Mittwoch mitgeteilt, ein chemischer Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe sei bei Nawalny von einem Spezial-Labor der Bundeswehr "zweifelsfrei" nachgewiesen worden. Der Kremlkritiker wird derzeit in der Berliner Charité behandelt. Nawalny war am 20. August auf einem Inlandsflug in Russland zusammengebrochen und wenige Tage später zur Behandlung nach Berlin gebracht worden. Er liegt im Koma.
Westliche Verbündete reagierten entsetzt auf die Mitteilung der Bundesregierung. Jean-Yves Le Drian, Außenminister von Frankreich, forderte Aufklärung von Russland. Der Einsatz des militärischen Nervengifts der Nowitschok-Gruppe sei schockierend und verantwortungslos. Frankreich stehe im engen Kontakt mit den deutschen Behörden und weiteren Verbündeten, um eine Reaktion zu koordinieren, "insbesondere im Rahmen der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW)", sagte Le Drian.
spiegel
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