Es war eine beispiellose Aktion, mit der nach dem ersten Ausbruch der Corona-Pandemie aus aller Welt Bundesbürger zurück nach Deutschland geholt wurden. Mit der enormen logistischen Aufgabe waren allerdings auch enorme Kosten verbunden. Einen Teil des Geldes fordert der Bund zurück, doch die Zahlungen sind bisher eher überschaubar.
Die Bundesregierung hat von deutschen Touristen für deren Rückholung aus dem Urlaub wegen des Coronavirus laut einem Zeitungsbericht bislang insgesamt 2,7 Millionen Euro erstattet bekommen.
Bei einem "sehr großen Teil der Bescheide" sei die eingeräumte Zahlungsfrist allerdings noch nicht verstrichen, zitiert die "Bild"-Zeitung in ihrer Dienstagsausgabe Angaben des Auswärtigen Amts.
Das Ministerium hatte in der groß angelegten Aktion im März und April rund 240.000 Urlauber in gecharterten Maschinen nach Deutschland zurückgebracht. Die Kosten für die Maßnahmen beliefen sich auf etwa 94 Millionen Euro.
Rund 47 Millionen Euro davon sollen dem Zeitungsbericht zufolge dem Bund noch von der EU erstattet werden. Aber die übrigen 47 Millionen Euro sollen demnach die Fluggäste selbst begleichen. Dafür verschickte der Bund Tausende Rechnungen an die betroffenen Touristen.
Sogar von den Cook-Inseln und aus West-Samoa wurden Touristen abtransportiert
Nach Angaben des Auswärtigen Amts beliefen sich die Forderungen an die zurückgeholten Urlauber auf beispielsweise 200 Euro für die Heimholung von den Kanarischen Inseln, auf 500 Euro für die Karibik und 1000 Euro für Australien und Neuseeland.
Der abgelegenste Ort, aus dem Deutsche zurückgeholt wurden, liegt mehr als 16.000 Kilometer entfernt mitten im Südpazifik: die Cook-Inseln, ein Taucherparadies am anderen Ende der Welt. Von dort, aus West-Samoa sowie aus den pazifischen Inselstaaten Vanuatu und Tonga, wurden damals mit zwei Flugzeugen 66 Deutsche sowie 34 EU-Bürger aus anderen Ländern abgeholt.
spiegel
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