Kim bedauert erschossenen Südkoreaner

  25 September 2020    Gelesen: 391
Kim bedauert erschossenen Südkoreaner

Ein südkoreanischer Mitarbeiter der Fischereibehörde dringt aus noch ungeklärten Gründen in die Gewässer Nordkoreas ein. Er wird festgenommen und auf "Befehl von höherer Stelle" erschossen. Machthaber Kim entschuldigt sich nun beim Nachbarland.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sich nach Angaben Seouls für den Tod eines Südkoreaners in nordkoreanischen Gewässern entschuldigt. Kim habe den Vorfall als "schändliche Angelegenheit" bezeichnet, erklärte der südkoreanische Nationale Sicherheitsberater Suh Hoon in Seoul. Er bat demnach um Entschuldigung dafür, dass er "Präsident Moon Jae In und die Südkoreaner enttäuscht" habe.

Der Mitarbeiter der südkoreanischen Fischereibehörde war am Dienstag von nordkoreanischen Sicherheitskräften erschossen worden. Nach Angaben aus Seoul wurde seine Leiche offenbar als Vorsichtsmaßnahme gegen die Corona-Pandemie verbrannt. Er war zuvor unter unklaren Umständen von seinem Patrouillenboot verschwunden und dann in nordkoreanische Gewässer gelangt.

Südkoreanischen Militärvertretern zufolge wurde der Mann über mehrere Stunden auf See verhört. Dabei habe er den Wunsch geäußert, sich in den Norden abzusetzen, sei aber nach einem "Befehl von höherer Stelle" getötet worden. Suh las einen Brief der nordkoreanischen Regierungspartei vor. Darin räumt Pjöngjang ein, etwa zehn Schüsse auf den Mann abgegeben zu haben, der "illegal in unsere Gewässer eingedrungen" sei und sich geweigert habe, sich ordnungsgemäß auszuweisen. Entschuldigungen aus Nordkorea sind äußerst selten.

Der Vorfall hatte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den Nachbarländern weiter belastet. Die Spannungen haben sich seit dem Scheitern eines Gipfeltreffens zwischen Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump im Februar vergangenen Jahres deutlich verschärft. Seither liegen die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms auf Eis.

Quelle: ntv.de, mba/AFP


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