Bundesweit 50.000 Schüler in Corona-Quarantäne

  26 September 2020    Gelesen: 452
Bundesweit 50.000 Schüler in Corona-Quarantäne

Pandemie im Klassenzimmer: In Deutschland sind laut einem Bericht aktuell 50.000 Schüler in vorsorglicher Corona-Quarantäne. Die Zahlen werden sich noch vervielfachen, glaubt der Lehrerverband.

Nach dem Start des neuen Schuljahres befinden sich bundesweit rund 50.000 Schüler derzeit in Quarantäne, berichtet die "Bild"-Zeitung und beruft sich auf eine Umfrage bei den zuständigen Ministerien der Länder. "Diese Zahl zeigt, dass wir nach wie vor mitten in der Pandemie sind und dies bereits wieder voll auf den Schulbetrieb durchschlägt", sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) der "Bild"-Zeitung.

Eine ähnliche Anfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) hatte vergleichbare Zahlen ergeben. Allerdings werden Corona-Verdachtsfälle nicht in allen Bundesländern einheitlich erfasst. Auch ist nicht in jedem Fall klar, wie viele der Schüler in Quarantäne sich tatsächlich angesteckt haben. Kommt es zu einem Verdachtsfall, müssen häufig ganze Schulen oder Klassenverbände vorsorglich in Quarantäne.

Hinweise auf Ansteckungen innerhalb von Schulen
Laut RND sind vor allem Bayern und Nordrhein-Westfalen betroffen. In Bayern standen zuletzt etwa 9000 Schüler unter Quarantäne, 343 von ihnen wurden positiv auf das Virus getestet. In Nordrhein-Westfalen waren Anfang der Woche 7000 Schüler in Quarantäne.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnte vor einem weiteren Anstieg. "Die derzeitige hohe Zahl von 50.000 Schülerinnen und Schülern wird sich nach Auffassung des Deutschen Lehrerverbandes in den nächsten drei Monaten noch mehr als verdoppeln, wahrscheinlich sogar vervielfachen", sagte er der "Bild".

In der Folge dürfte es "immer schwieriger werden, Infektionsausbrüche zu kontrollieren und einzudämmen", sagte Meidinger. Inzwischen steige auch die Zahl der Fälle, bei denen eine Ansteckung innerhalb der Schule als wahrscheinlich gelten könne.

In einer Hamburger Schule waren beispielsweise Anfang September knapp 30 Schüler und Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Erstmals sei in diesem Fall davon auszugehen, dass sich die Betroffenen auch innerhalb der Schule angesteckt haben könnten, teilte Bildungssenator Ties Rabe (SPD) damals mit.

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, haben sich die Kultusminister der Länder auf ein loses Hygienekonzept geeinigt. Der Rahmenplan sieht unter anderem vor, bei schulischen Veranstaltungen außerhalb des eigentlichen Unterrichts möglichst einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Außerdem sollen die Schulgebäude regelmäßig gereinigt und gelüftet sowie allgemeine Vorsichtsmaßnahmen wie Händewaschen eingehalten werden. Zusätzlich gilt in einigen Bundesländern Maskenpflicht an Schulen.

spiegel


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