Boeing verkauft im September keine einzige Maschine

  14 Oktober 2020    Gelesen: 506
Boeing verkauft im September keine einzige Maschine

Der US-Flugzeughersteller gerät immer tiefer in die Krise: nicht nur wegen der Corona-Pandemie, sondern auch aus eigenem Verschulden.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und das Debakel um den Unglücksflieger 737 Max lassen den US-Flugzeughersteller Boeing immer tiefer in die Krise rutschen. Im September verkaufte der Konzern nicht ein einziges Flugzeug, wie Boeing selbst am Dienstag bekannt gab. Zugleich zogen Kunden im vergangenen Monat Bestellungen für 51 Jets zurück.

Die Boeing-Krise ist teils selbst gemacht durch die Probleme bei der 737 Max: Nach zwei Abstürzen des Mittelstreckenjets, womöglich wegen einer fehlerhaften Software, hatten Behörden weltweit im März 2019 Startverbote für diesen Flugzeugtyp verhängt.

In diesem Jahr brach dann infolge der Pandemie der globale Luftverkehr ein. Tausende Passagiermaschinen stehen seit Monaten ungenutzt am Boden. Viele Fluggesellschaften haben finanzielle Probleme und stornieren Aufträge für neue Jets.

Flaute auch bei Airbus
Insgesamt lieferte Boeing im dritten Quartal 2020 nur 28 Flugzeuge aus. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 63 gewesen. In den Auftragsbüchern der Amerikaner stehen in diesem Jahr 67 Flugzeugbestellungen - aber 448 Kündigungen wegen der wirtschaftlichen Turbulenzen in der Luftfahrtindustrie.

Rivale Airbus lieferte mit 57 Jets alleine im September mehr als doppelt so viele Jets aus wie Boeing im gesamten Quartal. Allerdings verzeichnet auch Airbus kaum neue Bestellungen.

Boeing hat in diesem Jahr bereits Tausende Beschäftigte entlassen. Staatshilfe wegen der Corona-Pandemie hat das Unternehmen bisher nicht angenommen. Statt dessen versucht das Boeing-Management, sich mit privaten Milliardenkrediten gegen den Abschwung zu stemmen.

spiegel


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