Mexikanische Polizisten haben nach eigenen Angaben 14 mutmaßliche Kriminelle getötet. Bewaffnete hätten eine Patrouille in einem kleinen Ort im zentralmexikanischen Zacatecas angegriffen, sagte der Polizeichef des Bundesstaates, Arturo López, dem Fernsehsender Milenio. Die Identität und Größe der bewaffneten Gruppe sei unbekannt. Drei Sicherheitskräfte und ein Angreifer wurden nach Polizeiangaben verletzt. Waffen und Drogen seien sichergestellt worden.
In der ersten Jahreshälfte 2020 wurden in Mexiko, das knapp 130 Millionen Einwohner hat, laut offizieller Statistik 98,8 Mordopfer pro Tag gezählt - noch etwas mehr als im Vorjahr. Zudem gelten mehr als 73.000 Menschen als vermisst - der Großteil von ihnen verschwand seit 2006. In dem Jahr erklärte der damalige Präsident Felipe Calderón den Drogenbanden den Krieg.
Die Gewalt in dem nordamerikanischen Land geht zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Oft haben die Gangster Verbindungen zu örtlichen Sicherheitskräften. Die meisten Verbrechen werden in Mexiko nie aufgeklärt und so auch nicht geahndet.
Im Kampf gegen die Kriminalität haben die Behörden des Landes am Dienstag 1352 Bankkonten gesperrt, die den Angaben zufolge 14 Banden in der Hauptstadt gehören. Der Großraum der mexikanischen Hauptstadt ist mit 22 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Nordamerikas.
Bei der Aktion wurden knapp 2,7 Milliarden Peso (rund 108 Millionen Euro) eingefroren, wie der Chef des Nachrichtendienstes des mexikanischen Finanzministeriums, Santiago Nieto, mitteilte. Das Geld stehe im Zusammenhang mit kriminellen Tätigkeiten wie Drogenverkauf, Entführung und Erpressung durch Gruppen wie Unión Tepito, Anti Unión und Cártel Tláhuac, die in Mexiko-Stadt aktiv sind.
spiegel
Tags: