Pentagon will sich hacken lassen

  04 März 2016    Gelesen: 969
Pentagon will sich hacken lassen
Was tun, um die Datensicherheit im US-Verteidigungsministerium zu erhöhen? Zunächst müssen die Lecks gefunden werden. Und um diese knifflige Aufgabe zu lösen, wagt das Pentagon einen ungewöhnlichen Schritt.
Das US-Verteidigungsministerium geht neue Wege, um die eigene Datensicherheit zu erhöhen. Wie das Pentagon bekanntgab, sollen Hacker von außerhalb dazu eingeladen werden, die Sicherheitsvorkehrungen einiger Teile des hauseigenen Systems zu testen.

Zunächst wird sich das Programm auf die öffentlich zugänglichen Webseiten des Pentagons beschränken. Teilnehmende Hacker werden zuvor einem Sicherheitscheck unterzogen. Sollte es ihnen gelingen, Sicherheitslücken im System zu finden, könnten sie laut Ministerium Geldprämien oder "anderweitige Anerkennung" erhalten. In der Vergangenheit war das Pentagon immer wieder Opfer von Cyberattacken geworden - zuletzt im August, als vermutlich russische Hacker das E-Mail-System angriffen.

Das Verteidigungsministerium ist die erste amerikanische Regierungsorganisation, die ein solches "Bug-Bounty-Programm" startet. In der Wirtschaft sind diese Programme bereits weit verbreitet, große Unternehmen wie Facebook, Microsoft und die Deutsche Telekom betreiben sie seit längerem. Allein Facebook hat seit 2011 mehr als vier Millionen US-Dollar an Hacker ausgezahlt, die Sicherheitslücken meldeten.

Vor wenigen Tagen hatte das Pentagon bekannt gegeben, dass es seine Ausgaben für den Kampf gegen Cyber-Attacken drastisch erhöhen wird. Verteidigungsminister Ashton Carter erklärte, dass die Ausgaben in diesem Bereich im Haushaltsjahr 2017 um 15,5 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar (gut 6,1 Milliarden Euro) ansteigen sollen.

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