Toter Flüchtlingsjunge: Schleuser von Alan Kurdi zu Haftstrafen verurteilt

  04 März 2016    Gelesen: 993
Toter Flüchtlingsjunge: Schleuser von Alan Kurdi zu Haftstrafen verurteilt
Das Bild des toten Flüchtlingsjungen Alan Kurdi ging um Welt. Nun hat ein Gericht in der Türkei die verantwortlichen Schlepper zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Sechs Monate nach dem Tod des syrischen Flüchtlingsjungen Alan Kurdi sind in dem Fall zwei Schleuser zu jeweils vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht in der südwesttürkischen Küstenstadt Bodrum habe einen 35- und einen 36-jährigen Syrer wegen Menschenschmuggels verurteilt, meldete die Nachrichtenagentur DHA.

Vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung habe das Gericht die beiden Schleuser aber freigesprochen. Gegen das Urteil könne Einspruch eingelegt werden. Die Staatsanwaltschaft hatte jeweils bis zu 35 Jahre Haft gefordert.
Der Fall des dreijährigen Alan hatte vergangenes Jahr weltweit für Entsetzen gesorgt. Der Junge war Anfang September tot an den Strand im Urlaubsort Bodrum angespült worden. Bei dem Bootsunglück in der türkischen Ägäis waren fünf Flüchtlinge ums Leben gekommen, darunter neben Aylan auch dessen Bruder und Mutter - nur der Vater Abdullah überlebte. Die Familie hatte versucht, von der Türkei aus in die EU zu fliehen.

Der Junge war im September an der Seite seiner Mutter und seines fünfjährigen Bruders in ihrer nordsyrischen Heimatstadt Kobane beigesetzt worden. Abdullah Kurdi sagte damals dem kurdischen Sender Rudaw: "Ich hoffe, dass meine Geschichte die Menschen dazu bringt, den Flüchtlingen mehr zu helfen."

Quelle : spiegel.de

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