Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel könnte trotz der Coronakrise florieren. Damit rechnet zumindest der Handelsverband Deutschland (HDE), der trotz der Pandemie auch in diesem Jahr steigende Umsätzen erwartet.

Insgesamt würden die Verbraucher in den Monaten November und Dezember voraussichtlich rund 104 Milliarden Euro ausgeben, prognostizierte der HDE. Das entspräche einem Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Einzelhändler in Städten leiden
"Die Kunden kaufen auch in der Coronakrise Geschenke, sie shoppen aber deutlich mehr online und gehen seltener in die Innenstädte", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth zum Weihnachtsgeschäft. Im Onlinehandel erwartet der HDE deshalb Umsatzsteigerungen um 19 Prozent auf 17,5 Milliarden Euro.

44 Prozent der Verbraucher wollen ihre Weihnachtseinkäufe laut HDE-Konsumbarometer verstärkt online erledigen. Das bei den Weihnachtseinkäufen beliebteste Geschenk werde wie bereits in den Vorjahren der Gutschein sein, gefolgt von Spielwaren, Büchern und Schreibwaren.

Es profitieren voraussichtlich aber längst nicht alle Branchen von der ungebrochenen Kauflust der Konsumentinnen und Konsumenten. Deutliche Einbußen drohen laut Verband etwa dem Innenstadthandel, insbesondere den Bekleidungsgeschäften. Sie leiden angesichts des Teil-Shutdowns massiv unter weniger Kunden. Vergleichsweise gut stehen laut HDE dagegen Möbelgeschäfte, Baumärkte und Lebensmittelläden da.

"Der Handel in den Innenstädten darf zwar öffnen, gleichzeitig appelliert die Politik aber an die Kunden, zu Hause zu bleiben", warnte Genth. "In der Folge können die Geschäfte mit Blick auf extrem sinkende Kundenfrequenzen vielerorts wirtschaftlich nicht mehr überleben." Er forderte deshalb die Bundesregierung auf, ihr aktuelles Nothilfeprogramm für wegen Corona-Pandemie geschlossene Betriebe auch für Einzelhändler zu öffnen.

spiegel

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