Biden geht laut Medienberichten in Georgia in Führung

  06 November 2020    Gelesen: 435
Biden geht laut Medienberichten in Georgia in Führung

Lange führte Donald Trump die Auszählung in Georgia an, doch nun liegt Joe Biden laut CNN vorn. Wenn Biden den Bundesstaat gewinnt, kann Donald Trump nicht mehr auf die notwendigen 270 Wahlleute-Stimmen kommen.

Joe Biden kommt dem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl offenbar wieder einen Schritt näher. Der Kandidat der Demokraten liegt bei der Auszählung im Bundesstaat Georgia jetzt mit 917 Stimmen vor Donald Trump, der in dem Swing State lange in Führung gelegen hatte. Das berichtet CNN unter Berufung auf den Auszählungsstand im Wahlbezirk Clayton County.

Noch müssen weitere Stimmen sowohl in eher demokratischen als auch in eher republikanischen Gegenden des Staates ausgezählt werden. Dazu kommen die Wahlunterlagen von Militärangehörigen, die außerhalb der USA stationiert sind. Ein Sieg in Georgia ist Biden deshalb noch nicht sicher.

Der Peach State zählt 16 Wahlleute. Für beide Kandidaten haben Sieg oder Niederlage dennoch verschiedene Konsequenzen: Sollte Trump Georgia verlieren, hätte er keine Chance mehr, die Mehrheit der 270 Wahlleute zu gewinnen. Biden hätte allerdings auch dann noch eine Chance auf die Mehrheit, selbst wenn er Georgia am Ende nicht gewinnt: Ihm fehlen derzeit noch 17 Wahlleute.

Ob Biden mit einem Sieg in Georgia der Gesamtsieg sicher ist, hängt deshalb etwa noch von der Entwicklung in Arizona ab. In dem Bundesstaat geht es um 11 Wahlleute. Derzeit liegt Biden dort ebenfalls in Führung, doch sein Vorsprung wird immer kleiner.

Georgia ging lange an die Republikaner
Seit Bill Clinton hatte sich in dem südöstlichen Bundesstaat im Rennen um die Präsidentschaft kein Demokrat mehr gegen einen Republikaner durchsetzen können. 2016 gewann Trump die 16 Wahlleute in Georgia mit gut fünf Prozentpunkten Vorsprung vor Hillary Clinton. Bei den Zwischenwahlen 2018 setzte sich der republikanische Gouverneurskandidat Brian Kemp knapp gegen die Demokratin Stacey Abrams durch.

Doch die Demografie in dem US-Bundesstaat verändert sich zunehmend. Knapp ein Drittel der Bevölkerung in Georgia sind Afroamerikaner, so viele wie in kaum einem anderen Staat. Während immer mehr junge, diverse Menschen in die Hauptstadt Atlanta und deren Vororte ziehen, sterben alte, konservative Wähler aus.

Das zeigte sich schon in der Zwischenwahl 2018, als die Wähler in der Metropolregion mehrheitlich für die Demokratin Abrams stimmten. Abrams, die als erste afroamerikanische Frau für das Gouverneursamt kandidiert hatte, begann nach ihrer Niederlage außerdem damit, immer mehr Wähler zu registrieren. Demokraten gehen davon aus, dass sie damit zu den guten Werten Bidens in diesem Jahr beigetragen hat.

spiegel


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