Die Entwicklung der Weltwirtschaft bleibe ungewiss und damit ein Risiko für China. Die Industrie müsse ihre Überkapazitäten abbauen, ergänzte Xu. Dies werde aber nicht zu einer großen Entlassungswelle führen. Denn das Wirtschaftswachstum werde dafür sorgen, dass an anderer Stelle neue Job entstünden. Insider hatten dagegen zuletzt gesagt, in den kommenden Jahren sollen bei - dauerhaft defizitären - "Zombie-Firmen" 5 bis 6 Millionen Jobs gestrichen werden. Das wäre die größte Entlassungswelle in China seit fast zwei Jahrzehnten. Ministerpräsident Li Keqiang hat vor dem Volkskongress angekündigt, das Problem der "Zombie"-Unternehmen anzugehen.
An Chinas Wirtschaftspolitik wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern. Das Reich der Mitte wird seine Wachstumsziele auch weiterhin nur durch eine Kreditflutung der Wirtschaft erreichen. Das Kreditvolumen soll im laufenden Jahr um 13 Prozent steigen - und damit deutlich schneller als die Wirtschaft.
Kein Schuldenabbau
Ein Ende der Schuldenabhängigkeit ist in China nicht in Sicht. Und diese Schulden werden immer schwerer zu bedienen sein. Die Verbraucherpreise in China sind im vergangenen Jahr gerade einmal um 1,4 Prozent gestiegen. China hat also genauso wie der Rest der Welt Probleme, die eigenen moderaten Inflationsziele - in diesem Fall von 3 Prozent - zu erreichen.
Selbst wenn es China gelingen sollte, die eigenen Inflations- und Wachstumsziele zu erreichen, würde sich das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) gerade einmal auf 9,5 Prozent belaufen und bliebe damit noch immer klar unter der Kreditschöpfung. Ein Schuldenabbau in China findet also nicht statt.
Das chinesische Haushaltsdefizit soll 2016 auf 3 Prozent des BIP nach 2,4 Prozent im vergangenen Jahr steigen. Grund hierfür sollen vor allem Steuerkürzungen sein und nicht etwa höhere Ausgaben. Dies könnte sich in der Tat als positive Nachricht erweisen, solange sich die geringere Steuerlast auch in steigenden Unternehmensgewinnen widerspiegelt.
Quelle: n-tv.de , wne/rts/DJ
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