Von der exportorientierten deutschen Schweineindustrie nimmt China auch hierzulande nur schwer verkäuflich geltende Teile ab, die dort als Delikatesse gelten: Pfoten, Ohren, Schwänzchen und Knochen. Eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe hat das Land nun als Auslöser für einen neuen Corona-Fall ausgemacht.
Wie etwa die staatliche "Global Times" berichtet, habe sich in der ostchinesischen Stadt Tianjin ein Arbeiter in einem Kühlhaus infiziert. Tests hätten danach ergeben, dass Virus-Spuren an der Verpackung einer gefrorenen Schweinshaxe entdeckt worden seien, die zunächst aus Bremen nach Tianjin importiert und von dort weiter in die Stadt Dezhou gesendet worden sei.
Strenge Kontrollen gegen Virusausbreitung
Acht Menschen, mit denen der Arbeiter zuvor engen Kontakte hatte, wurden laut "Global Times" vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Tianjin sei zudem in den "Kriegsmodus" übergegangen, womit in der Regel gemeint ist, dass strenge Kontrollen greifen.
Seit Monaten gibt es in China der Regierung zufolge kaum noch neue Infektionen, so dass sich das Leben und die Wirtschaftstätigkeit wieder normalisieren. Zwar gelten große Teile des Landes als "corona-frei", allerdings kommt es immer wieder zu kleineren lokalen Ausbrüchen, die mit strengen Maßnahmen wie Lockdowns und Massentests bekämpft werden.
China hat schon mehrfach gefrorene Lebensmittel oder deren Verpackungen, die aus dem Ausland importiert wurden, für Infektionen verantwortlich gemacht. In Deutschland hatte wiederum hatte es zahlreiche größere Ausbrüche in Schlachthöfen gegeben.
Deutsche Schweinehalter und Schlachtbetriebe haben darüber hinaus seit Wochen mit Einfuhrverboten wegen der Afrikanischen Schweinepest zu kämpfen, die im September erstmals in Deutschland nachgewiesen wurde. Ob die laut "Global Times" am 19. Oktober in Tianjin angekommene Schweinshaxe unter solch ein auch von China verhängtes Verbot fiel, ist nicht bekannt.
spiegel
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