Moskau und Peking wollen Biden noch nicht gratulieren

  09 November 2020    Gelesen: 341
  Moskau und Peking wollen Biden noch nicht gratulieren

Spitzenpolitiker in aller Welt haben Joe Biden bereits zum Wahlsieg gratuliert. Die Regierungen in Russland und China wollen damit lieber noch warten – mit unterschiedlichen Begründungen.

Während sich Joe Biden für seinen Sieg bei der US-Wahl feiern lässt, klammert sich der unterlegene Amtsinhaber an seinen Posten. Nichts sei entschieden – das ist nach wie vor die Devise im Umfeld von Präsident Donald Trump. Der Republikaner will das Ergebnis der Abstimmung juristisch anfechten.

Unterstützung erhält Trump nun offenbar aus Russland. Zumindest teilt man in Moskau offenbar die Auffassung, dass die Sache für Trump noch nicht endgültig gelaufen ist. Russlands Staatschef Wladimir Putin ließ am Montag über einen Kremlsprecher mitteilen, er wolle das offizielle Wahlergebnis abwarten, bevor er Joe Biden von den oppositionellen Demokraten gratuliere. Auch die chinesische Regierung will Bidens Wahlsieg derzeit noch nicht anerkennen.

"Wir halten es für richtig, bis zur offiziellen Verkündung der Ergebnisse der Wahl zu warten", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Zugleich sagte er, dass Putin zur Zusammenarbeit mit jedem Präsidenten bereit sei und die Wahl der amerikanischen Bevölkerung achte.

Die Verbindungen des Trump-Umfelds nach Russland hatten dessen Amtszeit schwer belastet. Es gibt starke Hinweise darauf, dass sich Moskau 2016 in die Präsidentschaftswahl eingemischt und Trumps Einzug ins Weiße Haus befördert hatte. Mit jemandem wie Trump verbindet Putin, der für einen autoritären und ultrakonservativen Führungsstil steht, sicher mehr als mit den US-Demokraten, die stärker demokratische Rückschritte und Menschenrechtsverletzungen in Russland anprangern.

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