Der frühere Co-Vorsitzende der OSZE-Minsk-Gruppe, ehemaliger US-Botschafter in Aserbaidschan, Matthew Bryza, sagte gegenüber APA, berichtet AzVision.az.

Er sagte, dass Aserbaidschan infolge seiner militärischen Operationen alle seine Bestrebungen erreicht hat, die als Grundprinzipien akzeptiert werden, und seine Position sowohl militärisch als auch politisch stark gestärkt hat: "Ich denke, dieses Abkommen ist das wichtigste in der diplomatischen Geschichte des unabhängigen Aserbaidschan, und ich bin sicher, es ist der größte diplomatische Sieg. Dies geschah aufgrund der Weisheit der aserbaidschanischen Führung. Der Oberbefehlshaber der aserbaidschanischen Streitkräfte, Ilham Aliyev, handelte während des gesamten Konflikts im Einklang mit den politischen Zielen Aserbaidschans. Der große preußische Militärtheoretiker Karl von Clausewitz lehrte uns, dass Krieg eine Fortsetzung der Politik auf andere Weise ist. Der Zweck des Krieges ist nicht, Menschen zu töten oder etwas zu zerstören. Ziel ist es, die politische Realität zu verändern, um das Ziel zu erreichen. So hat Aserbaidschan in diesen jahrelangen Diskussionen alle Bestrebungen erreicht, die wir als Grundprinzipien angenommen haben. Armenien wollte diese Grundsätze jedoch nicht akzeptieren. Wie wir wissen, kündigte Paschinyan an, diese Prinzipien aufzugeben. Mit diesem Abkommen hat Aserbaidschan somit alle Grundprinzipien erreicht. Darüber hinaus wurde ein neuer Korridor erworben, der die Autonome Republik Nachitschewan mit anderen Gebieten Aserbaidschans verbinden wird. Die Grundprinzipien waren, dass Aserbaidschan 7 umliegende Regionen zurückgeben und das Schicksal von Berg-Karabach durch Diskussionen bestimmt werden würde. Aber jetzt, unter Beibehaltung der Stadt Schuscha, wird Aserbaidschan mit einer sehr starken Position diskutieren, sowohl in Bezug auf militärische und physische Stärke als auch in Bezug auf politische Stärke.  Ich denke, dass Aserbaidschan strategische Zurückhaltung gezeigt hat. Aserbaidschan, das in Shusha steht, hat das Leben aserbaidschanischer und armenischer Soldaten und Zivilisten nicht riskiert und ist jetzt bereit für die zweite Phase des Krieges - die politische Phase. Daher ist dies eine historische Vereinbarung. Für mich ist dies Aserbaidschans Erreichung seiner Ziele. "

Bryza stellte fest, dass die Entwicklungen die Position der Türkei und Russlands in der Region gestärkt haben. Nach Angaben des ehemaligen Botschafters wird nach der Wiederherstellung der Kommunikationsleitungen in Armenien ein starker wirtschaftlicher Einfluss der Türkei zu beobachten sein: „Die Position Russlands ist jetzt höher als die der Friedenstruppen. Als ich Co-Vorsitzender der Minsker Gruppe war, gab es eine informelle Vereinbarung zwischen den Co-Vorsitzenden und den Co-Vorsitzenden, die wir als Gentleman-Vereinbarung bezeichnen - Friedenstruppen sollten nicht aus Nachbarländern stammen. Das ist jetzt anders, und Russland hat beschlossen, dies zu tun. Es kann auch türkische Friedenstruppen geben. Ich weiß noch nicht. Ich denke auch, dass die Rolle der Türkei dramatisch gewachsen ist. Nicht nur wegen der möglichen Friedenstruppen, sondern auch wegen der Öffnung von Kommunikationsleitungen. Dies bedeutet, dass auch die Kommunikationsleitungen zwischen der Türkei und Armenien wiederhergestellt werden können. Ich denke, dass Armenien und die Türkei das 2009 erzielte Abkommen über die Normalisierung der Beziehungen anwenden können. Dann können wir das sehr positive wirtschaftliche Prestige der Türkei in Armenien sehen. Chancen werden möglich sein, insbesondere nach der Verbindung von Nachitschewan mit dem Rest Aserbaidschans. Somit wird sich die Dynamik schnell ändern. "

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