US-Wahlbeauftragte sehen keine Belege für Betrug

  13 November 2020    Gelesen: 382
US-Wahlbeauftragte sehen keine Belege für Betrug

Nicht erst seit dem 3. November wettert Donald Trump über angebliche Manipulationen bei der Abstimmung. Nun stellen die Wahlleiter klar: Dafür gibt es keine Anzeichen – weder bei Computern noch anderswo.

Schon Monate vor der US-Wahl hatte sich Donald Trump am Wahlsystem abgearbeitet. Nach dem für ihn so bitteren Ausgang hat sich daran wenig geändert. Im Gegenteil vergeht kein Tag ohne neue Tweets des noch amtierenden Präsidenten, die neue Verschwörungen und Manipulationen zu seinen Ungunsten nahelegen.

Mehrere US-Behörden haben nun die von Trump weiterverbreiteten Gerüchte zurückgewiesen, wonach die Präsidentenwahl durch den Einsatz von Computersoftware manipuliert worden sei.

"Es gibt keine Belege dafür, dass ein Abstimmungssystem Stimmen gelöscht oder verändert hätte – oder auf irgendwelche Weise kompromittiert worden wäre", hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag, die unter anderen von Vertretern der Cybersicherheitsagentur des Heimatschutzministeriums sowie der Vereinigungen der Wahlleiter der Bundesstaaten herausgegeben wurde.

Trump hatte zuvor bei Twitter auf Behauptungen verwiesen, wonach Software der Firma Dominion in mehreren Bundesstaaten 435.000 für ihn abgegebene Stimmen seinem letztlich siegreichen Herausforderer Joe Biden zugerechnet habe. Die Firma und Wahlbehörden haben dies bereits zurückgewiesen.

Auslöser für die Gerüchte könnten Probleme bei der Auszählung in einigen Bezirken der Bundesstaaten Michigan und Georgia gewesen sein. In Michigan hatte der Bezirk Antrim County seine inoffiziellen Ergebnisse während der Auszählung kurzfristig korrigiert. Eine Funktionärin von Trumps Republikanischer Partei behauptete, das sei auf einen Fehler der verwendeten Software zurückgegangen.

Die Behörden stellten aber klar, dass es sich um einen menschlichen Fehler gehandelt habe – der zudem spätestens bei der obligatorischen abschließenden Überprüfung aufgefallen wäre. In Georgia mussten einige Auszählungscomputer wegen Software-Updates pausieren.

Auch abseits der Computer keine Anzeichen für Manipulation
Trump weigert sich nach wie vor, den Wahlsieg Bidens anzuerkennen, und spricht von massivem Wahlbetrug. Trumps Anwälte haben bereits Klagen in mehreren Bundesstaaten angestrengt, darin jedoch keine Belege für groß angelegte Wahlfälschungen oder Fehler geliefert.

Doch es ging in der Stellungnahme der Regierungsvertreter nicht nur um Computerdetails. Darin stand zum generellen Ablauf des Urnengangs auch: "Die Wahl am 3. November war die sicherste in der amerikanischen Geschichte." Alle Bundesstaaten hätten Papierbelege für jeden Stimmzettel, sodass jeder davon nachträglich überprüft werden könne.

Georgia, wo Biden mit über 14.000 Stimmen vorn lag, hat bereits eine Neuauszählung per Hand angeordnet. Der zuständige Staatssekretär Brad Raffensperger zeigte sich aber überzeugt, dass das Ergebnis dadurch kaum verändert werden wird.

spiegel


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