Eine Raumkapsel des US-Unternehmens SpaceX ist in der Nacht zum Montag erfolgreich an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Wie auf Livebildern von der ISS zu sehen war, verlief der erste Teil des Andockvorgangs nach einem 27-stündigen Flug der »Crew Dragon« planmäßig.
Die neu anreisende Besatzung – »Crew-1« – ist die erste, die regulär mit der »Crew Dragon« zur ISS flog, nachdem der bemannte Test im Frühjahr erfolgreich gewesen war. Die beiden US-Astronauten Douglas Hurley und Robert Behnken waren bei diesem Test im Mai zur ISS aufgebrochen und im August zurückgekehrt.
Es war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten – und das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. SpaceX hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert. Sowohl der gewählte US-Präsident Joe Biden als auch der noch amtierende Präsident Donald Trump hatten via Twitter zum gelungenen Start gratuliert.
An Bord der Raumkapsel »Crew Dragon« sind die beiden Nasa-Astronauten Michael Hopkins und Victor Glover, ihre Nasa-Kollegin Shannon Walker sowie der japanische Astronaut Soichi Noguchi. Die vier Insassen stoßen für ihre sechsmonatige Langzeitmission zu den drei ISS-Raumfahrern Sergej Ryschikow, Sergej Kud-Swertschkow und Kathleen Rubins hinzu.
In den vergangenen Jahren waren US-Astronauten vollständig auf russische Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen. Die Nasa hatte ihr Shuttle-Programm wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken vor neun Jahren eingestellt.
Um wieder unabhängiger von Russland zu werden, beauftragte die US-Regierung unter Trumps Vorgänger Barack Obama das Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk sowie den Luftfahrtriesen Boeing mit dem Bau von Raumfähren. Die »Starliner«-Kapsel von Boeing befindet sich aber noch in der Testphase und wird erwartungsgemäß nicht vor kommendem Jahr fertig.
spiegel
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