Zeitschrift: Trump-Administration will Huthi-Rebellen als Terroristen einstufen

  17 November 2020    Gelesen: 416
Zeitschrift: Trump-Administration will Huthi-Rebellen als Terroristen einstufen

Die Administration des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump will nach Informationen des Magazins „Foreign Policy“ die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen als Terrororganisation einstufen.

Dieser Schritt könnte die internationalen Bemühungen um einen Frieden zwischen der schiitischen Bewegung und der durch Saudi-Arabien unterstützten Regierung des Jemens scheitern lassen, so das Magazin unter Berufung auf mehrere namentlich nicht genannte diplomatische Quellen.

Die Vereinten Nationen und internationale Hilfsagenturen hätten zwar versucht, die amerikanische Administration vor dieser Entscheidung abzuhalten, doch die Einstufung der Huthi-Rebellen als Terrororganisation scheine unumgänglich. Denn sie wäre für US-Außenminister Mike Pompeo, der in dieser Woche Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besuche, ein Erfolg seiner Anti-Iran-Strategie.

Saudi-Arabien, das seit mehr als fünf Jahren gegen die Huthi-Rebellen kämpft, habe diese bereits als Terroristen eingestuft und Washington aufgefordert, dasselbe zu tun. Die US-Administration habe schon darüber nachgedacht, nun wolle Pompeo die Entscheidung beschleunigen, zitiert das Blatt einen Diplomaten. Es sei „Teil der Politik der verbrannten Erde“, die von der scheidenden Administration betrieben werde.

Nach Informationen des Magazins hatten sowohl der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, als auch Deutschland und Schweden die USA unter Druck gesetzt, um eine Einstufung der Huthi als Terrororganisation zu verhindern. Auch UN-Generalsekretär António Guterres forderte die US-Botschafterin Kelly Craft auf, die Pläne zu überdenken. Doch diese Anstrengungen scheinen keine Wirkung gezeigt zu haben.

Im Jemen dauert seit August 2014 ein bewaffneter Konflikt zwischen der Regierungsarmee und Huthi-Rebellen an, die weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht haben. Eine arabische Koalition um Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate kämpft seit März 2015 auf der Seite der international anerkannten Regierung von Abed Rabbo Mansur Hadi und fliegt Angriffe auf Huthi-kontrollierte Gebiete im Norden des Jemens. Die Rebellen kontern mit Angriffen auf Flughäfen, Ölanlagen und weitere Ziele im Grenzgebiet Saudi-Arabiens.

sputniknews


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