Angeklagter räumt Waffenkauf ein

  19 November 2020    Gelesen: 331
Angeklagter räumt Waffenkauf ein

Es ist das erste Mal, dass in Deutschland ein mutmaßliches Mitglied der rechtsextremen »Feuerkrieg Division« vor Gericht steht: Ein 23-Jähriger soll einen Anschlag geplant haben – bestreitet das jedoch.

Vor dem Landgericht Nürnberg hat der Prozess gegen einen 23-Jährigen begonnen, der einen rechtsgerichteten Terrorakt geplant haben soll. Diesen Vorwurf ließ der Angeklagte durch seinen Anwalt bestreiten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aus der Oberpfalz die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor, für die er sich Waffenteile besorgt und in der rechtsextremen Chatgruppe »Feuerkrieg Division« über Anschlagspläne ausgetauscht haben soll.

Der Angeklagte räumte über seinen Verteidiger ein, in der Chatgruppe aktiv gewesen zu sein und sich Waffen beschafft zu haben. Der Rechtsanwalt sagte aber, sein Mandant habe in keiner Weise einen Anschlag geplant. Der Elektriker aus dem Landkreis Cham habe niemanden schaden wollen. Er sitzt seit Februar in Untersuchungshaft.

Es ist das erste Mal, dass ein mutmaßliches Mitglied der »Feuerkrieg Division« in Deutschland vor Gericht steht. Die international vernetzte Gruppe hat sich nach Angaben des Landgerichts unter anderem Anschläge gegen Juden und Muslime zum Ziel gesetzt.

Unter den Pseudonymen »Heydrich« und »reinhard070304« habe der Angeklagte in Chatforen nach einem geeigneten Ort für einen Anschlag, einem »Ort der Andacht« wie einer Moschee oder Synagoge gesucht, sagte Oberstaatsanwalt Maximilian Laubmeier. Dort habe er sich über seine Anschlagspläne und die Beschaffung der dafür erforderlichen Ausrüstung ausgetauscht. Im Januar habe er dort verkündet, einen Anschlag begehen zu wollen.

spiegel


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