Die wichtigsten Daten zur Corona-Lage

  23 November 2020    Gelesen: 445
Die wichtigsten Daten zur Corona-Lage

Das Coronavirus zwingt der Welt die größte Pandemie-Katastrophe der Gegenwart auf. Wie entwickeln sich die Fallzahlen in Deutschland? ntv.de liefert den schnellen Überblick zum Infektionsgeschehen - kurz, knapp und konzentriert.

Tag für Tag veröffentlichen die Behörden und Ministerien der Bundesländer Angaben zur aktuellen Meldelage. Wie viele Neuinfektionen wurden in Deutschland seit dem Vortag registriert? Wie viele Menschen sind im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Ansteckung gestorben? Wie sieht die Lage in den Krankenhäusern aus? Wie viele Covid-19-Patienten liegen auf der Intensivstation? ntv.de sammelt die Daten aus den Ländern und fasst sie zu einem aktuellen Tagesendstand zusammen.

Die Entwicklung des Infektionsgeschehens in Deutschland lässt sich anhand verschiedener Kennzahlen einschätzen. Um solide Anhaltspunkte zur Lage zu gewinnen, sollten die einzelnen Pandemie-Parameter stets vor dem Hintergrund weiterer Daten aus dem Kontext betrachtet werden

Eine hohe Ansteckungsrate zum Beispiel wäre für sich genommen noch nicht alarmierend, wenn gleichzeitig die Zahl der Neuinfektionen auf niedrigem Niveau bliebe. Steigt jedoch die Reproduktionszahl R (auch: R-Wert) bei zunehmend neu entdeckten Ansteckungsfällen über die kritische Marke (1,0), dann ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) von einer Verschärfung der Gesamtsituation auszugehen.

Die Entwicklung der Neuinfektionen
Wie viele laborbestätigte Infektionsfälle werden in Deutschland pro Tag gemeldet? Die Übersicht der Neuinfektionen zeigt die Anzahl und den mehrtägigen Durchschnitt der neu erfassten Sars-CoV-2-Ansteckungen.

Die Daten liefern eine Momentaufnahme zur Meldelage. Angaben zum mutmaßlichen Infektionszeitpunkt, dem Erkrankungsbeginn, dem weiteren Krankheitsverlauf oder der Schwere der Symptome sind hier nicht enthalten. Diese Angaben lassen sich aus den Meldedaten auch nicht ohne weiteres ableiten.

Die große Deutschland-Karte zeigt die Situation in den Regionen, dargestellt anhand der Daten für alle 401 Städte und Landkreise. Die Angabe der Sieben-Tage-Inzidenz speist sich aus den Zahlen, die das Robert-Koch-Institut jeden Morgen veröffentlicht. Abweichungen zu den Daten lokaler Gesundheitsämter oder regionaler Behörden sind möglich.

Die einheitliche Verwaltungsgliederung in Deutschland umfasst 401 Stadt- und Landkreise. Abweichend davon liefert das RKI in der Übersicht auch Detaildaten zur Lage in den zwölf Berliner Bezirken. Insgesamt zeigt die Deutschland-Karte der Virus-Lage damit den jeweils tagesaktuellen Stand in 412 Regionen.

In der tabellarischen Übersicht lassen sich die Werte zur Sieben-Tage-Inzidenz in allen erfassten Regionen ablesen. Die Tabelle ist sortierbar und kann auch per Stichworteingabe durchsucht werden. In der Standardansicht sind die Städte, Stadtbezirke und Landkreise nach dem aktuellen Fallaufkommen in absteigender Reihenfolge aufgeführt.

Die Pandemie entwickelt sich in den 16 Bundesländern höchst unterschiedlich: Während insbesondere die Ballungsräume im Westen schon früh mit hohen Fallzahlen zu kämpfen hatten, konnten sich dünner besiedelte Flächenstaaten im Norden und Osten lange deutlich besser halten. Dort steigen die Fallzahlen erkennbar langsamer an. Das Infektionsgeschehen entwickelt eine geringere Dynamik.

Die von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) erhobenen Angaben liefern ein von staatlichen Stellen unabhängiges Bild zur Lage in den deutschen Intensivstationen. ntv.de wertet die wichtigsten Kennzahlen aus den tagesaktuellen Lageberichten des Intensivregisters aus und fasst sie in den Divi-Parametern zusammen.

Die Krankenhäuser in Deutschland sind seit dem Frühjahr zur Teilnahme an dem Meldeverfahren verpflichtet. Die Anzahl der meldenden Kliniken kann dennoch von Tag zu Tag leicht schwanken. Erfasst werden deutschlandweit in der Regel mehr als 1200 Krankenhaus-Standorte.

In Deutschland mangele es etwa nicht an Intensivbetten, dafür aber an Pflegepersonal, erklärte etwa Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). Zwar gebe es "ausreichend Kapazitäten an freien Intensivbetten und Beatmungsgeräten". Das allein helfe aber nicht weiter, "wenn wir kein Personal haben, um die Patienten zu versorgen".

Neben Uwe Janssens sprachen bei der Bundespressekonferenz Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Norbert Suttorp, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie der München Klinik Schwabing.

Die Virus-Lage in Europa
Das Fallaufkommen in Europa wird von den nationalen Behörden vor Ort teils anhand unterschiedlicher Kriterien erfasst und beurteilt. Die ntv-Europakarte im europäischen Ausland wendet die in Deutschland geltenden Maßstäbe zu Warn- und Alarmschwellen bei der Sieben-Tage-Inzidenz an und stellt die Situation in den europäischen Nachbarländern auf vergleichbarer Basis dar.

Hinweise und Anmerkungen: Die Fallzahlen zum Infektionsgeschehen in Deutschland basieren auf den Angaben der Bundesländer und werden von ntv.de im Tagesverlauf gesammelt und jeweils bis zum Abend zu einem aktuellen Tagesendstand zusammengefasst. Die Meldedaten spiegeln die Lage so wider, wie sie sich den Behörden darstellt.

Im Wochenverlauf kommt es aufgrund verschiedener Einflüsse zu regelmäßigen Schwankungen: Die stärksten Meldetage fallen üblicherweise in die zweite Wochenhälfte mit einem Anstieg bis Freitag, bevor der Wochenendeffekt (weniger Arztbesuche, geschlossene Arztpraxen, verringerte Labortätigkeit und eingeschränktes Meldeaufkommen in den Ämtern) zu einer markanten Verzerrung der Tagesdaten nach unten führt.

Einzelne Länder waren während des Sommers dazu übergegangen, die aktuellen Meldedaten auf Landesebene nur noch werktags zu veröffentlichen. Mit dem steigenden Fallaufkommen im Herbst wechselten Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern sowie Sachsen-Anhalt wieder zurück zur täglichen Aktualisierung auch am Wochenende.

Im November halten bislang nur noch die Behörden im Freistaat Sachsen an der Unterbrechung am Wochenende fest. Dadurch ergeben sich gewisse Einschränkungen der Aussagekraft. Nachmeldungen können das Gesamtbild zu Wochenbeginn leicht verzerren. Ohnehin gilt, dass die Meldedaten lediglich eine erste grobe Orientierung liefern können.

Indizien zum tatsächlichen Infektionsgeschehen
Die Anzahl der gemeldeten Fälle ist nämlich alleine wenig aussagekräftig. Zur Einschätzung der Pandemie-Lage sollten stets weitere Kennzahlen betrachtet werden. Dazu zählen neben der wöchentlich veröffentlichten Positivenquote bei den Labortests (also der Anzahl der laborbestätigten Erregernachweise an der Zahl der durchgeführten Tests) vor allem auch die Daten zur Auslastung in den Kliniken. ntv.de nutzt hier die Daten des Divi-Registers, wo die Zahlen zur Lage bei den deutschen Intensivkapazitäten täglich erfasst und ausgewertet werden.

Unabhängig davon veröffentlicht das RKI täglich einen amtlichen Stand der Fallzahlen. Diese Daten beruhen auf den Angaben der lokalen Gesundheitsämter, sind in der Bearbeitung aber an die im Infektionsschutzgesetz vorgeschriebenen Meldewege gebunden.

Durch den sogenannten Meldeverzug und die ausführlichere Fallerfassung beim RKI können Abweichungen zum veröffentlichten Fallstand auf Landesebene auftreten. Das RKI fasst zudem die eingehenden Meldungen jeweils bis Mitternacht zusammen, um die Daten nach der Überprüfung jeweils am Morgen danach zu veröffentlichen. Daraus ergeben sich im Vergleich zur ntv-Zählung leicht unterschiedliche Erfassungszeiträume.

Länderbehörden, RKI, ECDC?
Die Daten zur großen Deutschland-Karte mit der aktuellen Virus-Lage in den Regionen stammen komplett aus dem amtlichen Zahlenstand des RKI. Dort werden die Angaben zum Fallaufkommen in den 400 deutschen Städten und Kreisen inklusive der zwölf Berliner Bezirke jeweils täglich in den frühen Morgenstunden aktualisiert.

Gemessen wird das Fallaufkommen - wie im Bund-Länder-Beschluss vom 6. Mai definiert - an der Anzahl der Neuinfektionen aus den zurückliegenden sieben Tagen, bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner. Diese auch Sieben-Tage-Inzidenz genannte Kennzahl bildet auf vergleichbarer Basis die Grundlage zur Debatte um die sogenannten Obergrenze.

Steigen die Fallzahlen im Wochenzeitraum über 50 neu erkannte Coronavirus-Fälle je 100.000 Einwohnern, müssen nach Maßgabe der Bund-Länder-Einigung verschärfte Corona-Auflagen in Betracht gezogen werden.In der Regel laufen die RKI-Daten auch hier den auf lokaler Ebene veröffentlichten Daten teils um mehrere Tage hinterher. Da sich der Sieben-Tage-Zeitraum kontinuierlich verschiebt, können die RKI-Berechnungen zum Fallaufkommen zu niedrigeren oder höheren Sieben-Tage-Inzidenzen führen als auf lokaler oder regionaler Ebene.

Ähnliche Vorgaben gelten für die Einstufung einer europäischen Region als Risikogebiet, wobei die zuständigen Gremien im Auswärtigen Amt, im Bundesinnenministerium und im Bundesgesundheitsministerium zusätzlich weitere Kriterien berücksichtigen. Die Fallzahlen zur Coronavirus-Lage in Europa wiederum bezieht ntv.de direkt vom europäischen Seuchenkontrollzentrum ECDC. Dort werden die gemeldeten Infektionsdaten der nationalen Behörden zentral erfasst und nach einheitlichen Kriterien jeweils mit Vortagesstand veröffentlicht.

In der Einzelbetrachtung veröffentlicht ntv.de zusätzlich Meldedaten ausgewählter Länder auf Basis der tagesaktuell veröffentlichten Fallzahlen der vor Ort zuständigen Behörden. Da hier teilweise unterschiedliche Erfassungszeiträume zur Anwendung kommen, sind leichte Abweichungen auch hier nicht immer auszuschließen.

Im Fall der Vereinigten Staaten stützt sich ntv.de auf die Daten der "New York Times", die in einem aufwändigen Großprojekt die Pandemieentwicklung in den USA bis auf Bezirksebene genau verfolgt.

Ausführliche Informationen und alle weiteren Zahlen, Daten, Karten und Infografiken zeigt ntv.de wie gewohnt hier. Dort sind auch die erweiterten Tabellen zur Lage in aller Welt zu finden. Die angezeigten Daten werden mitunter mehrmals am Tag aktualisiert. Die im Text genannten Angaben beziehen sich jeweils auf den Veröffentlichungstag.

n-tv


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