Tesla will das geplante Werk des Elektroauto-Herstellers in Grünheide bei Berlin auch zur weltgrößten Batteriefabrik machen. Das kündigte Unternehmenschef Elon Musk per Video auf einer vom Bundeswirtschaftsministerium veranstalteten Konferenz an. Ein Bauantrag für die weitere Anlage steht aber noch aus.
»Ein dementsprechender Antrag liegt der Genehmigungsbehörde zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor«, sagte eine Sprecherin des brandenburgischen Umweltministeriums dem »Handelsblatt«. Auch eine abschließende Baugenehmigung für das Autowerk hat das zuständige Landesumweltamt noch nicht erteilt. Der US-Konzern baut derzeit auf Grundlage vorläufiger Teilgenehmigungen.Tesla Autofabrik soll nächstes Jahr eröffnet werden. In der ersten Fertigung auf europäischem Boden sollen jährlich 500.000 Fahrzeuge des Modells 3 und SUVs des Modells Y vom Band rollen. Musk gab auf der Konferenz bekannt, dass er in Grünheide zudem den Bau einer Batteriefabrik mit rund hundert Gigawattstunden Kapazität plane. Später könnte die Produktion auf 250 Gigawattstunden ausgebaut werden. Er sei »ziemlich zuversichtlich, dass es die größte Batteriefabrik der Welt werden würde«, so Musk.
Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, sprach von einer »starken Nachricht« für den Automobilstandort Deutschland. Durch die Förderung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) entstehe die größte Batteriefabrik der Welt. »Wir begrüßen das Vorhaben, die umweltfreundlichsten Batteriezellen in Deutschland herzustellen. Dadurch entstehen 10.000 Arbeitsplätze.«
Bisher produziert Tesla Batterien in Nevada, während im Stammwerk im kalifornischen Fremont der Großteil der Fahrzeuge gebaut wird. Im vergangenen Jahr eröffnete der Autobauer auch ein Werk in China. Die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge wird derzeit von chinesischen, japanischen und südkoreanischen Firmen dominiert, wobei Europa nur einen Bruchteil des Marktes ausmacht.
spiegel
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