Nach Meinung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sollten Deutschland und Russland ihre Zusammenarbeit beim grünen Wasserstoff vertiefen. Das sagte der CDU-Politiker auf dem Deutsch-Russischen Rohstoff-Forum in Berlin. Auf dem Weg hin zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 sei Deutschland auf den Import von Kohlenstoffdioxid-neutralem Wasserstoff angewiesen. Hier könne Russland für Deutschland mit seinen Ressourcen an Wind und Sonne kostengünstig Wasserstoff herstellen und durch seine umfangreiche Pipeline-Infrastruktur ein vielversprechender Partner sein.
"Das bietet auch neue Chance für die Entwicklung und Vertiefung unserer bilateralen deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen", so Altmaier. "CO2-neutral hergestellter Wasserstoff könnte zusätzliche Brücken bauen."
Denn dieser spiele eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung von Sektoren, die schwer oder gar nicht zu elektrifizieren seien. Dazu zählte Altmaier die Schwerindustrie, die chemische Industrie sowie den Schwerlastverkehr und die Luftfahrt.
Wasserstoff muss importiert werden
Das Ziel der deutschen nationalen Wasserstoffstrategie sei es, einen liquiden internationalen Markt für CO2-neutralen Wasserstoff zu schaffen. Denn mit heimischer Produktion werde Deutschland seine nationale Nachfrage niemals decken können. Daher werde CO2-neutraler Wasserstoff mittelfristig "im großen Maßstab" importiert werden müssen.
"Deutschland wird hierfür bilaterale Wasserstoffkooperationen mit Ländern aufbauen, die ein hohes Potential zur kostengünstigen Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien haben. Das gilt auch für Russland", so Altmaier.
Russland verfüge über dieses Potential - sowohl hinsichtlich der Erzeugung wie auch hinsichtlich des Transports von grünem Wasserstoff, der nur mit erneuerbarer Energie hergestellt wird. Deutsche Unternehmen wiederum stünden weltweit mit an der Spitze, wenn es um die Herstellung von grünem Wasserstoff geht. "Diese sich ergänzende Fähigkeiten und Ressourcen sollten wir zu beiderseitigem Vorteil zusammenführen", so Altmaier. "Ich freue mich daher, dass Gespräche über eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff bereits angelaufen sind. Sie müssen noch sehr viel intensiver werden", mahnte Altmaier. Dieser hatte zuvor bereits angekündigt, grünen Wasserstoff auch aus Afrika zu importieren, weil sich dieser da dort günstig mit Solarenergie herstellen lasse.
n-tv
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