Es ist eine seltene Überfahrt: Ein Konvoi von Bussen macht sich auf den Weg von Süd- nach Nordkorea - durch die wohl am strengsten überwachte Grenze der Welt.Für rund 400 Südkoreaner ist es eine Reise voller Vorfreude. Die seit über 60 Jahren getrennten Familienmitglieder dürfen sich zwei Tage mit ihren Verwandten im Norden treffen.Es waren Momente unvorstellbarer Freude nach Jahrzehnten der Sehnsucht. Die Südkoreanerin Lee Soon-kyu, 83 Jahre alt, hat ihren Ehemann das letzte Mal vor 62 Jahren gesehen.Auch der Südkoreaner Kim Bock-Rack hat seine Schwester Kim Jeong Soon, die im Norden lebt, zuletzt vor dem Ende des Koreakrieges gesehen.
Freudentränen an der Grenze
Wenn Nord- und Südkorea aufeinandertreffen
Die Berichte kamen nur zwei Tage, nachdem das kommunistische Regime mit einem präventiven Atomschlag gegen Südkorea und die USA gedroht hatte. Nordkorea reagierte damit auf den Beginn mehrwöchiger Frühjahrsübungen der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Nationale Verteidigungskommission in Pjöngjang bekanntgegeben, dass nordkoreanischen Experten die Entwicklung kleinerer Atomsprengköpfe gelungen sei. Die Verkleinerung von Atombomben wäre ein wichtiger Schritt, damit sie auf Raketen montiert werden können.
Internationale Zweifel an Raketenbesitz
Ob Pjöngjang aber tatsächlich in der Lage ist, ballistische Raketen so damit zu bestücken, dass der Sprengkopf unbeschädigt das Ziel erreicht, ist unklar. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums hatte kürzlich gesagt, das Land habe bisher nicht bewiesen, dass es eine Interkontinentalrakete mit einem Atomsprengkopf bestücken könne.
Im Januar dieses Jahres hatte Nordkorea einen neuen Atomtest durchgeführt und behauptet, dabei eine Wasserstoffbombe gezündet zu haben. Im Ausland wird die Darstellung über eine Zündung einer solchen H-Bombe oder thermonuklearen Bombe bezweifelt, die viel stärker wäre als eine herkömmliche Atombombe. Der UN-Sicherheitsrat verhängte daraufhin die bislang schärfsten Sanktionen gegen das abgeschottete kommunistische Land.
Quelle: n-tv.de , jug/AFP/dpa
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