Nach einem Angriff bewaffneter Männer auf eine Schule im Norden Nigerias werden mehr als 330 offenbar verschleppte Schuljungen vermisst. Ziel der Attacke am Freitag war die staatliche Oberschule in der Stadt Kankara, die insgesamt 839 Schüler hat. Die Nachrichtenagentur AP spricht von rund 400 verschleppten Schülern, laut dpa werden 333 Kinder vermisst.
Bei dem Angriff hätten unbekannte Angreifer mit automatischen Waffen um sich geschossen, zitiert die dpa einen Polizeisprecher. Augenzeugen berichteten, dass zahlreiche Kinder verschleppt wurden. Verteidigungsminister und Generalmajor erklären offenbar, Informationen über deren Aufenthaltsort der Kinder zu haben. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.
Erinnerungen an entführte Schulmädchen 2014
Im Jahr 2014 hatte die Entführung von 276 Schulmädchen im Norden Nigerias durch die Islamisten-Gruppe Boko Haram für weltweites Aufsehen gesorgt. Von ihnen werden noch heute rund 100 vermisst. Wer im aktuellen Fall hinter der Tat steckt, blieb zunächst unklar. Es könnte sich ersten Ermittlungen zufolge auch um Kriminelle handeln, die Lösegeld erpressen wollen.
Die nigerianische Zeitung »Punch« berichtete von Protestaktionen in Katsina am Sonntag, die sich auch gegen die Regierung richteten. Demonstranten hätten »Wir wollen unsere Kinder zurück« und »Wir wollen Sicherheit in Kankara« gerufen.
spiegel
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