Die Organisation rettete nach eigenen Angaben in rund fünf Jahren fast 31.800 Menschen, darunter 7150 Minderjährige, aus dem Mittelmeer.
Die Flucht ist dem Bericht zufolge für Jugendliche besonders gefährlich. Viele von ihnen würden auf ihrem langen Weg Opfer von Gewalt oder Ausbeutung und litten an Hunger. Die hohen Sterbezahlen seien auf die große Entfernung von bis zu 400 Kilometern zwischen der Küste Libyens und der Italiens zurückzuführen.
Laut einer am Montag veröffentlichten Statistik registrierten die Behörden in Italien in diesem Jahr bislang rund 4270 unbegleitete Minderjährige unter den Bootsflüchtlingen. Im Vorjahr waren es insgesamt 1680.
Von 2016 bis 2018 war „SOS Mediterranee“ mit der „Aquarius“ zur See gefahren, seit Juli 2019 mit der „Ocean Viking“. Derzeit sind jedoch beinahe alle Schiffe der verschiedenen Rettungsorganisationen im Mittelmeer nicht im Einsatz. Laut Krischok werde die „Ocean Viking“ seit Ende Juli auf Sizilien festgehalten.
Die Organisation fordert deshalb die Etablierung einer staatlichen europäischen Seenotrettung und ein Ende der Zusammenarbeit mit den Behörden in Libyen. Die EU unterstützt finanziell unter anderem die Ausbildung der Küstenwache in Libyen. Diese brachte in diesem Jahr der Internationalen Organisation für Migration zufolge etwa 11.000 Bootsmigranten wieder in das Bürgerkriegsland zurück, wo ihnen Gewalt und Ausbeutung drohen.
snanews
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