Einem Medienbericht zufolge hat erstmals ein ärztlicher Direktor in Deutschland bestätigt, dass in seiner Klinik Ärzte vor der Entscheidung stehen, welchen Corona-Patienten sie helfen und welchen nicht. Gegenüber t-online.de bestätigte Dr. Mathias Mengel, Ärztlicher Direktor des Klinikums Oberlausitzer Bergland gGmbH, dass im Krankenhaus im sächsischen Zittau (Landkreis Görlitz) schon mehrfach triagiert werden musste.
Es haben nicht genug Beatmungsbetten zur Verfügung gestanden, sagte Mengel dem Portal. "Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht." Es werde versucht, den Patienten, für den es keine Versorgung gibt, in eine andere Klinik zu verlegen. "Aber wir sind im Epizentrum, manche Häuser nehmen gar nicht mehr auf", so Mengel.
Die Triage könne bedeuten, dass es für nicht verlegungsfähige Patienten dann keine entsprechende Hilfe mehr gebe und das sei auch bereits der Fall gewesen. Aktuell werde überlegt, Patienten in größerem Stil in andere Bundesländer zu verlegen, sagte Mengel.
Stand Dienstag wurden im Landkreis Görlitz nach Behördenangaben 263 Corona-Patienten stationär behandelt, davon 25 intensivmedizinisch. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner liegt in der Region bei 644,57. Das Land Sachsen zählte gestern 3136 stationäre Corona-Patienten im Freistaat. Davon wurden 582 intensivmedizinisch betreut.
n-tv
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