Selbst gebastelter Helikopter aus Malawi: Himmelsstürmer auf rosa Kufen

  10 März 2016    Gelesen: 864
Selbst gebastelter Helikopter aus Malawi: Himmelsstürmer auf rosa Kufen
Felix Kambwiri tüftelt gern. Mit einer wahnwitzigen Konstruktion hat es der 45-Jährige aus Malawi zu Berühmtheit gebracht: Er baute einen Helikopter - von dem niemand weiß, ob er je fliegen wird.
In der Garage von Felix Kambwiri ist derzeit einiges los: Nachbarn und Freunde kommen vorbei, um etwas zu bestaunen, was ein Hubschrauber sein könnte.

Aus Altmetall und Fiberglas hat der 45-Jährige eine Art Mini-Heli geschaffen. Bei genauerer Betrachtung kommen mulmige Gefühle auf, denn: Der Einsitzer steht auf sehr wackligen rosafarbenen Kufen, die Karosserie sieht aus, als wäre sie aus Pappmaché. Der 125-Kubikzentimeter-Motor ist aus zweiter Hand und macht stattliche Geräusche, eine orangefarbene Signalleuchte blinkt auf dem Dach. Die Rotorblätter tun, was sie sollen - allerdings fängt das Chassis wild an zu wackeln, sobald sie sich drehen.
Vier Monate lang hat Kambwiri an seinem Traum gebastelt. Abgehoben hat der Heli allerdings noch nie. "Ich würde gern mal wenigstens für fünf Minuten fliegen", sagt der Freizeitingenieur. "Auch um zu zeigen, dass ich es ernst meine und das Ganze kein Witz ist." Doch damit wird er wohl noch warten müssen: Die örtlichen Behörden haben dem gelernten Schweißer recht unmissverständlich klargemacht, dass er ohne entsprechende Sicherheitsüberprüfungen keine Testflüge unternehmen dürfe.

"Alles ist möglich durch Gott"

"Die Polizei kommt regelmäßig her, um zu überprüfen, ob ich vorankomme und nicht etwa heimlich fliege", sagt Kambwiri, der Verständnis zeigt für die Sicherheitsbedenken. "Ich will kein Risiko eingehen. Ich warte, bis ich bereit bin." Im Juni soll es so weit sein: "Ich will der Welt zeigen, dass die Menschen aus Malawi etwas tun können und intelligent sind", so der Anspruch des Bastlers.

Kambwiri lebt in Gobede, einem Ort rund 90 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lilongwe. Etwa 350 Dollar hat er bisher in seinen Hubschrauber investiert - das ist viel Geld in einem der ärmsten Länder der Welt, wo die Mehrheit der Menschen von weniger als einem Dollar pro Tag lebt.

Kambwiri ist verheiratet und Vater von sieben Kindern. Auch die eigene Frau war zunächst skeptisch, als sie von dem Projekt erfuhr. Jetzt sagt sie: "Alles ist möglich durch Gott."

Quelle : spiegel.de

Tags:


Newsticker