Oberfranken kann Impf-Kampagne starten

  28 Dezember 2020    Gelesen: 432
Oberfranken kann Impf-Kampagne starten

Der Corona-Impfstoff von Biontech muss bei extrem niedrigen Temperaturen gelagert werden. In Oberfranken trifft das auf die erste Lieferung nicht zu, deshalb stoppen mehrere Landkreise die Impf-Kampagne. Mit einem Tag Verspätung können die ersten Menschen nun doch geimpft werden.

Nach einer Panne beim Impfstart in Oberfranken soll nun auch dort gegen Corona geimpft werden. Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech habe die Qualität der Impfdosen bestätigt und die Dosen nach Auswertung der Datenlage freigegeben, teilte die Regierung von Oberfranken in der Nacht mit. "Damit steht dem Impfstart in Oberfranken nichts mehr im Wege. Die Impfungen können beginnen." Eine Biontech-Sprecherin erklärte auf Nachfrage, dass die Temperaturabweichung, die registriert worden sei, keinen Einfluss auf die Qualität des Impfstoffes habe.

Beim eigentlichen Impfstart am Sonntag hatte es in Oberfranken und in Schwaben Probleme mit der Kühlkette gegeben, der Impfstoff muss bei extrem niedrigen Temperaturen gekühlt werden. Während sich die Probleme in Schwaben bald darauf als marginal erwiesen und das Impfen begann, blieb in Oberfranken zunächst unklar, wann die ersten Menschen geimpft werden können.

Im bayerischen Landkreis Lichtenfels kamen die Impfstoffe in einer Kühlbox an, die eine Temperatur von unter acht Grad Celsius haben sollte. Sie hatte aber zeitweise darüber gelegen, wie ein Sprecher des Landratsamtes sagte. Der Impfstoff kam aus dem Erlanger Tiefkühllager, ging dann nach Bamberg zur weiteren Verteilung in einzelne Städte. Die Impfstoffzentren Coburg, Lichtenfels, Kronach, Kulmbach, Bayreuth, Hof und Wunsiedel hatten sich gemeinsam an Biontech gewandt und um Rat gebeten. Insgesamt waren 1000 Impfstoffspritzen betroffen. Coburg ist derzeit Deutschlands Corona-Hotspot, wo am Sonntag laut Robert-Koch-Institut eine Sieben-Tage-Inzidenz von 543 mitgeteilt wurde.

Nach Angaben von Biontech muss der Impfstoff für einen längeren Zeitraum bei minus 70 Grad gelagert werden. In speziell entwickelten Versandboxen mit Trockeneis übersteht das Präparat bei diesen Temperaturen bis zu 15 Tage. In den Impfzentren kann das Vakzin in ungeöffnetem Zustand nach Firmenangaben in den Lieferboxen oder auch in herkömmlichen Kühlschränken bis zu fünf Tage bei zwei bis acht Grad aufgehoben werden. Bis zwei Stunden vor dem Spritzen könne das Präparat sogar bei bis zu 30 Grad gelagert werden. Die eigentliche Impfung könne bei Zimmertemperatur erfolgen, teilte Biontech mit.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts


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