Trump-Anhänger wollen Walmart boykottieren

  31 Dezember 2020    Gelesen: 264
Trump-Anhänger wollen Walmart boykottieren

Die Nerven liegen blank. Nicht nur bei Donald Trump, der frühzeitig aus Florida abreist, sondern auch bei seinen Fans. Weil ein Walmart-Mitarbeiter seine private Meinung auf dem Twitterkonto des Handelskonzerns preisgibt, drohen die Anhänger des abgewählten Präsidenten mit einem Boykott.

Wütende Anhänger von US-Präsident Donald Trump wollen Walmart wegen eines Tweets des Einzelhandelsriesen boykottieren. Hintergrund war ein Tweet des republikanischen Senators Josh Hawley, mit dem er Widerstand bei der förmlichen Verlesung der Ergebnisse der Präsidentenwahl am 6. Januar im Kongress angekündigte. Der Demokrat Joe Biden hatte die Abstimmung gegen Trump gewonnen. Das offizielle Twitter-Konto von Walmart antwortete auf Hawleys Botschaft: "Mach doch. Krieg deine zweistündige Debatte" und fügte "#soreloser" (schlechter Verlierer) als Schlagwort an.

Walmart löschte seine Antwort kurze Zeit später und entschuldigte sich: "Der Tweet wurde fälschlicherweise von einem Mitglied unseres Social-Media-Teams gepostet, das diesen Kommentar in seinem persönlichen Konto veröffentlichen wollte", teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Senator Hawley schäumte unterdessen und attackierte Walmart, es habe "75 Millionen Amerikaner beleidigt" - nämlich alle Trump-Wähler - und beschuldigte den Konzern, Sklaven-Arbeit einzusetzen und Niedriglöhne zu zahlen.

Derweil verbreitete sich der Vorfall in den sozialen Netzwerken viral. Vor allem Unterstützer des US-Präsidenten, die dessen haltlose Vorwürfe des Wahlbetrugs zu glauben scheinen, zeigten sich verärgert. Zahlreiche Nutzer beschimpften Walmart und forderten unter dem Schlagwort "#boycottwalmart", Geschäfte des Unternehmens zu meiden.

Bei einer Sitzung im US-Kongress werden am 6. Januar die Ergebnisse der Präsidentenwahl aus den einzelnen Bundesstaaten offiziell gezählt und verkündet. Erst dann ist amtlich, wer die Wahl gewonnen hat. Unter Trumps Republikanern im Repräsentantenhaus gab es schon länger Pläne, bei der Verlesung Einspruch einzulegen. Um Beratungen beider Kammern über das Wahlergebnis zu erzwingen, muss es laut Gesetz Einsprüche von mindestens einem Abgeordneten und einem Senator geben. Mit Hawleys Beteiligung wäre diese Voraussetzung erfüllt. Die Aktion dürfte die Verlesung des Wahlergebnisses aber lediglich verzögern.

n-tv


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