Trump-Anhänger protestieren gegen Bidens Sieg

  07 Januar 2021    Gelesen: 314
  Trump-Anhänger protestieren gegen Bidens Sieg

Die Bestätigung des Wahlergebnisses gilt als Formalie, doch Tausende Anhänger des scheidenden US-Präsidenten gehen für Donald Trump auf die Straße. Der gibt sich erneut kämpferisch – und fordert unlautere Hilfe.

Donald Trump sprach in einer Twitter-Nachricht von »großen Menschenmassen« im Ellipse-Park unweit des Weißen Hauses, später gar von »Hunderttausenden«: In Washington haben sich am Mittwoch Tausende Unterstützer des scheidenden US-Präsidenten versammelt. Sie protestierten vor einer Sitzung des Kongresses, in der der Wahlsieg des demokratischen Gegenspielers Joe Biden bestätigt werden soll.

Im Vorfeld wandte sich Trumps Sohn Eric Trump an die Menge und wiederholte nicht belegbare Vorwürfe zur angeblichen Wahlfälschung. »Gibt es hier irgendjemanden, der wirklich denkt, dass Joe Biden diese Wahl gewonnen hat?«, fragte er die Demonstranten, die ihm mit lautem »No« antworteten.

»Sie können lügen, sie können betrügen, sie können stehlen. Mein Vater hat eine Bewegung angestoßen, und diese Bewegung wird niemals, niemals untergehen«, fuhr der Sohn des Nochpräsidenten fort.

Über 3750 Polizisten der Metropolitan Police und über 300 Mitglieder der Nationalgarde waren bei der Demonstration im Einsatz. Die Polizei hatte die Protestierenden zuvor aufgefordert, keine Waffen mitzubringen. Washington hat eines der striktesten Waffengesetze der USA. Unter den Demonstranten befanden sich auch Anhänger rechtsextremer Gruppen.

Donald Trump wandte sich später an die Menge und sagte, er werde den Wahlsieg seines demokratischen Kontrahenten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl »niemals anerkennen«. »Wir werden niemals aufgeben«, fuhr er fort, und »wir werden den Diebstahl beenden«. Trump hatte immer wieder behauptet, der Wahlsieg sei ihm »gestohlen« worden.

Weiterhin lässt Trump Schritte prüfen, die das Ergebnis noch ändern könnten. Biden hatte die Wahl mit 306 zu 232 Stimmen im Electoral College und einem Vorsprung von mehr als sieben Millionen Stimmen der Bürgerinnen und Bürger gewonnen. Für einen Wahlbetrug gibt es keine Beweise. Trumps Behauptungen über eine vermeintliche Manipulation sind widerlegt.

Auch während der Sitzung des Kongresses, vor der sich die Demonstranten eingefunden hatten, wollen mit Trump verbündete Abgeordnete der Republikaner das Ergebnis nicht bestätigen. Zudem forderte Trump seinen Stellvertreter Mike Pence unmittelbar vor der Bestätigung der Wahlergebnisse im Kongress auf, das Ergebnis noch zu kippen. Der Vizepräsident solle bei der Sitzung des Parlaments einschreiten, forderte Trump vor den Protestierenden. »Wenn Mike Pence tut, was richtig ist, werden wir die Wahl gewinnen«, so Trump. Pence solle die Ergebnisse ablehnen und an die Bundesstaaten zurücksenden, sagte er. Das Gesetz sieht für Pence bei der Sitzung im Kongress jedoch nur eine zeremonielle Rolle vor.

spiegel


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