US-Polizist nach Kapitol-Stürmung gestorben

  08 Januar 2021    Gelesen: 243
US-Polizist nach Kapitol-Stürmung gestorben

Am US-Parlamentssitz spielen sich nie da gewesene Szenen ab. Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump stürmen das Kapitol. Vier Menschen sterben, mehrere werden verletzt. Einen Tag nach den Unruhen erliegt ein Polizeibeamter seinen Verletzungen.

Ein bei den Ausschreitungen am Sitz des US-Kongresses verletzter Polizist ist gestorben. Dies teilte die für den Schutz des Kapitols in Washington zuständige Polizeibehörde mit. Der Beamte war den Angaben zufolge nach seiner Verletzung bei den Konfrontationen mit den Randalierern zunächst in das Büro seiner Einheit zurückgekehrt. Dort brach er dann zusammen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo er seinen Verletzungen erlag.

Nach dem Eindringen von Trump-Unterstützern wurde im US-Kapitol eine Frau angeschossen und starb wenig später, wie der Chef der Polizei in der US-Hauptstadt, Robert Contee, sagte. Darüber hinaus wurden drei weitere Todesfälle aus der Umgebung des Kapitols gemeldet, die alle an unterschiedlichen medizinischen Notfällen gelitten haben.

Wenige Stunden nach dem Sturm aufs Kapitol hatte der Chef der dort zuständigen Polizei, Steven Sund, bereits seinen Rücktritt angekündigt. Der Kapitols-Polizei war vorgeworfen worden, auf den Ansturm des gewalttätigen Mobs nicht ausreichend vorbereitet gewesen zu sein. Dabei kamen vier Menschen unter teils ungeklärten Umständen ums Leben. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatte Sunds Rücktritt gefordert.

Der Chef der Kapitols-Polizei hatte am Donnerstag mitgeteilt, der gewalttätige Angriff sei anders als alles gewesen, was er in seinen 30 Jahren als Polizist in Washington erlebt habe. Angesichts der Situation hätten seine Polizisten "heldenhaft" gehandelt. Sund hatte eine eingehende Untersuchung des Vorfalls und der Sicherheitsplanungen angekündigt.

In Videos und Fotos war zu sehen, wie Trump-Anhänger die Kapitol-Polizei überrannten, Türen und Fenster einschlugen und im Sitzungssaal und in Abgeordnetenbüros für Bilder posierten. Erst nach einigen Stunden wurden sie von einem großen Aufgebot von Sicherheitskräften aus dem Gebäude gedrängt. Sie hinterließen zum Teil verwüstete Büros. Es gab mehr als 50 Festnahmen, 30 davon wegen Verstößen gegen eine Ausgangssperre am Abend.

Quelle: ntv.de


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