Arnold Schwarzenegger hat in einer emotionalen Videobotschaft nach dem Sturm auf das Kapitol mit Donald Trump abgerechnet – und anhand seiner persönlichen Familiengeschichte vor den Gefahren des Extremismus gewarnt.
Trump habe Landsleute in einen Putschversuch getrieben, »indem er Menschen mit Lügen in die Irre geführt« habe, sagte der frühere republikanische Gouverneur Kaliforniens und einstige Hollywood-Schauspieler in dem gut siebenminütigen Twitter-Video, das in den ersten Stunden mehr als acht Millionen Mal abgespielt wurde. Trump sei »gescheitert« und werde »als schlechter Präsident aller Zeiten in die Geschichte eingehen.« Aber bald werde Trump »so irrelevant sein wie ein alter Tweet.«
Der 73-Jährige zog Parallelen zwischen dem Angriff auf das US-Kongressgebäude und dem Nazi-Novemberpogrom von 1938 gegen die Juden, das er als »Kristallnacht« bezeichnete. »Mittwoch war der Tag des zerbrochenen Glases hier in den USA«, sagte Schwarzenegger. »Aber der Mob zerschmetterte nicht nur die Fenster des Kapitols. Er zerschmetterte die Ideen, die wir für selbstverständlich hielten.« Die Angreifer hätten »auf den Prinzipien herumgetrampelt, auf denen unser Land gegründet wurde.«
Anschließend wurde Schwarzenegger persönlich. Er sei selbst in den Ruinen eines Landes aufgewachsen, das seine Demokratie verlor, sagte der gebürtige Österreicher. In seiner Kindheit sei er umgeben gewesen von gebrochenen Männern, die versucht hätten, ihre Schuld aus dem Zweiten Weltkrieg »wegzutrinken«.
Sein eigener Vater sei ein- oder zweimal pro Woche betrunken nach Hause gekommen und habe dann seine Familie geschlagen, erzählte Schwarzenegger. Der Nachbar habe es ebenso gemacht. »Sie hatten körperliche Schmerzen von den Schrapnellen in ihren Körpern und emotionale Schmerzen von dem, was sie gesehen oder getan hatten. Es begann alles mit Lügen und Lügen und Lügen und Intoleranz.«
spiegel
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