Auch YouTube sperrt Donald Trumps Account

  13 Januar 2021    Gelesen: 284
  Auch YouTube sperrt Donald Trumps Account

Es war Donald Trumps letzte große Plattform, nun hat auch YouTube den Account des Nochpräsidenten blockiert. Allerdings gibt das Unternehmen Trump noch eine Chance.

Nach Facebook und Twitter hat Noch-Präsident Donald Trump ein weiteres Sprachrohr in den sozialen Medien eingebüßt. Die Videoplattform YouTube hat Trumps Kanal blockiert. Die Blockade gelte für mindestens eine Woche, sagte der Konzern dem US-Sender »CNN«. Demnach sei auf dem Kanal mit mehr als 2,7 Millionen Abonnierenden ein Video hochgeladen worden, das »zur Gewalt anstifte«. Das entsprechende Video sei entfernt worden.

Nach dem Sturm auf das Kapitol war YouTube bislang die einzige große Social-Media-Plattform, die Konten von Trump unangetastet ließ. Bei den Ausschreitungen vor gut einer Woche hatten Anhängerinnen und Anhänger von Trump den Sitz des US-Kongresses gestürmt, fünf Menschen kamen ums Leben. Kritiker werfen Trump vor, den Mob zuvor bei einer Kundgebung zum Angriff auf das Kapitol angestiftet zu haben.

Kurz darauf sperrte zunächst Facebook die Seite des noch amtierenden US-Präsidenten. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte angekündigt, den privaten Facebook-Account des US-Präsidenten »auf unbestimmte Zeit, mindestens aber für die kommenden zwei Wochen« zu sperren – mindestens also so lange, bis Trumps Nachfolger Joe Biden im Amt ist. Im selben Zeitraum wird Trump auch auf Instagram, das zu Facebook gehört, nicht mehr posten können. Wenig später schaltete auch Twitter seinen Privatkanal ab, die Löschung gilt dauerhaft. Auf Twitter folgten Trump knapp 89 Millionen Menschen, auf Facebook hatte sein Kanal rund 35 Millionen Abonnenten, bei Instagram folgen dem Präsidenten knapp 25 Millionen Nutzer. 

Die Sperrung bei YouTube ist im Vergleich moderat. Die Blockade bedeutet nicht, dass Trump den Kanal in Zukunft nicht mehr nutzen kann. Nur das Hochladen neuer Videos wird ausgesetzt, ältere Videos sind weiterhin verfügbar. Nach der einwöchigen Sperrfrist will YouTube entscheiden, ob Trump wieder Zugriff auf seinen Account erhält.

Die Videoplattform arbeitet in einem Stufen-Verfahren. Wer einen ersten »Strike« erhält, wird für eine Woche blockiert, bei einem zweiten »Strike« folgt eine zweiwöchige Sperrung. Erst mit dem dritten »Strike« wird das YouTube-Konto dauerhaft gesperrt. Laut Unternehmen erhielt Trump für das nun gelöschte Video seinen ersten »Strike«.

spiegel


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