Die Rivalität zwischen den USA und China wird sich nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden zu einem "extremen Wettbewerb" entwickeln. Einen Konflikt zwischen den beiden Großmächten wolle er jedoch vermeiden, sagte Biden nun in einem Interview des US-amerikanischen TV-Senders CBS. Chinas Präsident Xi Jinping sei ein "sehr harter" Gegenspieler. "Er hat - und das meine ich nicht als Kritik, es ist einfach die Realität - keinen Funken Demokratie in sich", sagte Biden.
Er habe Xi immer gesagt, "dass wir keinen Konflikt haben müssen. Aber es wird ein extremer Wettbewerb sein". Auf die Frage, warum er Xi seit seinem Amtsantritt noch nicht angerufen habe, sagte Biden in dem Interview, es habe noch keine Gelegenheit für ein Gespräch gegeben. "Es gibt keinen Grund, nicht anzurufen." Es gebe viel zu bereden. Biden betonte, in seiner Zeit als Stellvertreter des damaligen US-Präsidenten Barack Obama habe er viele Gespräche mit Xi geführt. "Ich kenne ihn ziemlich gut", sagte Biden. "Er ist sehr intelligent. Er ist sehr taff."
Biden strebe eine andere China-Politik als sein Vorgänger Donald Trump an. Seine Regierung werde sich auf die "internationalen Regeln" konzentrieren. Konkreter wurde er nicht. Die Beziehungen zwischen China und den USA waren während Trumps vierjähriger Amtszeit durch eine Vielzahl von Konfliktthemen belastet. Neben der Handelspolitik gehörten unterschiedliche Ansichten zum Ursprung der Corona-Pandemie, der Umgang mit der muslimischen Minderheiten der Uiguren, die massiven chinesischen Eingriffe in den Autonomiestatus Hongkongs sowie Pekings Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer dazu.
Blinken: Trumps harter Kurs war nicht verkehrt
Trump machte das Verhältnis zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auch unnötig schwieriger. So ließ Trump keine Gelegenheit aus, China die Schuld an der Corona-Pandemie zuzuschieben, wobei er sich durch Aussagen wie "China-Virus" rassistisch abfällig äußerte. China hatte nach Bidens Amtsantritt zu einem Neustart der bilateralen Beziehungen aufgerufen.
US-Außenminister Antony Blinken hatte China zuletzt als größte Herausforderung für die US-Außenpolitik in den nächsten Jahren bezeichnet. Die Vereinigten Staaten müssten China "aus einer Position der Stärke gegenübertreten". Dazu müssten die USA mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten und dürften im internationalen Gefüge nicht Terrain an China überlassen. Blinken sagte auch, Trump habe richtig gelegen mit seinem harten Ansatz gegenüber China.
n-tv
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