Spediteure befürchten Lieferengpässe

  15 Februar 2021    Gelesen: 973
Spediteure befürchten Lieferengpässe

Für die Einreise von Tirol und Tschechien nach Deutschland gelten nun strenge Auflagen. Die Bundesregierung will so die Virusmutationen eindämmen. An der tschechischen Grenze gibt es bereits lange Lkw-Schlangen. Spediteure sehen die Lieferketten in Gefahr.

Angesichts von Kontrollen an den Grenzen zu Österreich und Tschechien warnen Spediteure vor Folgen für die Wirtschaft. Beschäftigte im Transportsektor müssten ihre Einreise selbst bei Transitfahrten anmelden und einen zertifizierten Corona-Negativtest vorweisen, teilte der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) mit. Durch diese neuen Hürden drohten erneut Grenzstaus, weiträumige Umfahrungen und gestörte Lieferketten.

Die EU-Mitgliedstaaten müssten auf die dynamische Pandemieentwicklung entschieden reagieren, aber als Gemeinschaft. "Wir dürfen jetzt nicht wieder zu einer einzelstaatlichen Politik geschlossener Grenzen wie im März 2020 zurückkehren", mahnte DSLV-Präsident Axel Plaß. Die Arbeit der Spediteure werde durch das nicht harmonisierte Einreiserecht zahlreicher EU-Staaten erheblich erschwert. "Speditionshäuser werden bedarfsgerechte Lieferzusagen unter diesen Voraussetzungen nicht mehr einhalten können."

An den Grenzen zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland Tirol gelten seit Sonntag schärfere Einreiseregeln. Aus Angst vor den dort verbreiteten, ansteckenderen Varianten des Coronavirus wird an den entsprechenden Grenzübergängen in Bayern und Sachsen streng kontrolliert. Zwar dürfen Berufspendler mit wichtigen Aufgaben in systemrelevanten Branchen nun doch nach Deutschland einreisen. Die Autoindustrie fürchtet trotzdem, dass Werke stillstehen könnten.

Vor den Autobahn-Grenzübergängen nach Deutschland bildeten sich in Tschechien bereits kilometerlange Staus. Auf der Autobahn E55/D8 Prag-Dresden stauten sich die Lastwagen am Montagvormittag bis nach Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) zurück. Die Polizei regulierte die Einfahrt in die Tunnel. Auf der E50/D5 in Richtung Nürnberg bildete sich vorübergehend eine mehr als 20 Kilometer lange Lkw-Kolonne. Das ging aus den Angaben der Autobahnverwaltung und des Verkehrsfunks hervor.

Quelle: ntv.de, jhe/dpa


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