Iran reduziert Kooperation mit Atomenergiebehörde

  17 Februar 2021    Gelesen: 648
  Iran reduziert Kooperation mit Atomenergiebehörde

Der Iran will die Zusammenarbeit mit den Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde weiter reduzieren. Wie die IAEA in Wien mitteilte, kündigte Teheran an, die sogenannten freiwilligen Transparenzmaßnahmen aus dem Wiener Atomabkommen einzustellen. Ausgesetzt wird demnach auch die Vereinbarung, den internationalen Inspektoren kurzfristige Besuche zu erlauben.

Gestern hatte der Iran mit „erheblichen Einschränkungen“ gedroht, falls es bis Ende des Monats keinen Durchbruch im Atomstreit mit den USA geben sollte. IAEA-Generaldirektor Grossi bot an, in den Iran zu reisen, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden, damit die Agentur ihre Arbeit fortsetzen könne.

Seemanöver als Druckmittel?

Die Streitkräfte Irans und Russlands haben mit einem gemeinsamen Manöver im Indischen Ozean begonnen. Ziel sei eine Stärkung des Seehandels, berichtete das iranische Staatsfernsehen. An der Übung nehmen den Angaben zufolge Einheiten der iranischen Marine und der Revolutionsgarde teil. Auf russischer Seite beteiligten sich unter anderem ein Zerstörer und ein Logistikschiff. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Irna meldet, wollen sich Indien und China dem Manöver anschließen.

Beobachtern zufolge hat die engere militärische Zusammenarbeit mit Russland und China auch das Ziel, im Streit um das iranische Atomprogramm Druck auf US-Präsident Biden auszuüben. Dabei geht es um das internationale Abkommen, das Bidens Vorgänger Trump einseitig aufkündigte. In der Folge gab der Iran die Beschränkung seines Nuklearprogramms schrittweise wieder auf. Teheran ist nach eigenen Angaben bereit, sich wieder an das Abkommen zu halten, wenn die USA den ersten Schritt machen.

Das Wiener Abkommen war 2015 vereinbart worden. Damit sollte der Iran vom Bau einer Atombombe abgehalten werden.


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