Biden kritisiert Gouverneure für Lockerungen

  04 März 2021    Gelesen: 615
Biden kritisiert Gouverneure für Lockerungen

Mit harschen Worten kritisiert US-Präsident Biden die Corona-Lockerungen in Texas und Mississippi. Schützenhilfe erhält der Demokrat von Top-Immunologe Fauci. Doch die Gouverneure der beiden Bundesstaaten geben sich stur - und schießen auf Twitter zurück.

US-Präsident Joe Biden hat die Lockerung von coronabedingten Beschränkungen in mehreren US-Bundesstaaten kritisiert und den zuständigen Gouverneuren "Neandertaler-Denken" vorgeworfen. "Ich glaube, dass es ein großer Fehler ist", sagte der Demokrat im Weißen Haus zur Aufhebung von Restriktionen in Texas und Mississippi. Erst Ende Mai werde es genug Impfstoff geben, um alle erwachsenen Amerikaner impfen zu können. "Das Letzte, was wir brauchen, ist ein Neandertaler-Denken, dass in der Zwischenzeit alles in Ordnung ist." Es sei "entscheidend", die von der Wissenschaft empfohlenen Schutzmaßnahmen zu befolgen.

Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hatte am Dienstag angekündigt, die Maskenpflicht und alle Kapazitätsgrenzen für Restaurants und andere Betriebe in seinem Bundesstaat aufzuheben. Auch der republikanische Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, hatte erklärt, alle Anordnungen zum Tragen von Masken und Kapazitätsgrenzen für Restaurants und Firmen würden beendet. Weitere Bundesstaaten, darunter Ohio und Michigan, kündigten zumindest Lockerungen ihrer Corona-Auflagen an.

Abbott und Reeves wehrten sich auf Twitter gegen Kritik. "Wir sind in der Lage, Covid einzudämmen und Texas sicher zu 100 Prozent zu öffnen", schrieb Abbott. Reeves kritisierte, Biden habe es als "Neandertaler-Denken" bezeichnet, den Menschen in Mississipi die Entscheidung zu überlassen, wie sie sich schützten. Diese Menschen bräuchten keine "Betreuer", schrieb der Gouverneur. "Ich denke, wir sollten den Amerikanern vertrauen und sie nicht beleidigen."

Der Top-Immunologe und Biden-Berater Anthony Fauci nannte die Rücknahme der Schutzmaßnahmen "unerklärlich" und "unüberlegt". Fauci sagte dem Sender CNN am Mittwochabend, bereits vor Monaten hätten die USA erlebt, wie die Fallzahlen wieder bedenklich zugenommen hätten, nachdem manche Bundesstaaten die Richtlinien der Experten nicht befolgt hätten. Die täglichen Fallzahlen in den USA seien zwar auf 55.000 bis 70.000 zurückgegangen, lägen damit aber immer noch hoch - und der Rückgang sei inzwischen gebremst.

Seit Beginn der Pandemie sind in den USA fast 520.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus ums Leben gekommen, wie aus Statistiken der "New York Times" hervorgeht. Mehr als 28,7 Millionen der rund 330 Millionen Amerikaner steckten sich mit dem Virus an.

n-tv


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