Die bis jetzt eingelangten Meldungen vermuteter Nebenwirkungen diverser europäischer Länder seien derzeit noch inkomplett und schwer vergleichbar, sodass sich keine zusammenfassende Aussage oder eindeutigen Schlüsse tätigen ließen, erklärte das Gremium laut der Nachrichtenagentur APA. Am Dienstag würden jedoch neue Daten der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA vorgelegt, die als Entscheidungsgrundlage für das weitere Prozedere dienen sollten. Für Donnerstag ist eine Stellungnahme der EMA zu erwarten.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach sich gegen nationale Einzelgänge aus. „Von der EMA stammt die Prüfung der Marktzulassung der Corona-Schutzimpfung durch Astrazeneca. Hier bündelt sich das Detailwissen über die Impfstoffe. Bei der EMA laufen alle Informationen über Nebenwirkungen zusammen”, sagte er. Daher brauche es jetzt eine klare Entscheidung und Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur.
FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer forderte unterdessen erneut den „sofortigen Stopp” der Astrazeneca-Impfungen. Nach den „immer häufiger auftretenden Komplikationen” müsse Österreich nachziehen.
Deutschland hatte den vorläufigen Stopp der Vakzinierung mit dem Mittel der britisch-schwedischen Firma damit argumentiert, dass nach neuen Meldungen über Thrombosen der Hirnvenen im Zusammenhang mit dem Medikament weitere Untersuchungen notwendig seien. Frankreich wolle bis zur Einschätzung der EMA das Serum erst einmal nicht mehr einsetzen, sagte Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron. Es handle sich um eine „Vorsichtsmaßnahme”. Für ein Aussetzen entschieden sich auch Italien, Spanien und Slowenien.
Das Pharmaunternehmen Astrazeneca wollte in einer Aussendung am Nachmittag vor dem Hintergrund der jüngsten Berichte im Zusammenhang mit thrombotischen Ereignissen deutlich machen, „dass der Covid-19-Impfstoff gemäß eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sicher ist”. „Die Sicherheit ist von höchster Bedeutung und das Unternehmen überwacht kontinuierlich die Sicherheit seines Impfstoffes”, hieß es.
snanews
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