Tansanias Präsident John Magufuli ist tot. Der Staatschef sei am Mittwoch in einem Krankenhaus in Daressalam an Herzversagen gestorben, teilte Vizepräsidentin Samia Suluhu Hassan mit. Seine längere Abwesenheit hatte zuvor in der Öffentlichkeit Spekulationen über eine Erkrankung des seit 2015 amtierenden Staatschefs befeuert. Der 61-Jährige hatte lange die Existenz von Covid-19 in dem ostafrikanischen Land dementiert und die Gefahr durch das Coronavirus heruntergespielt. Neuinfektionszahlen veröffentlicht die frühere deutsche Kolonie mit ihren rund 58 Millionen Einwohnern schon seit Mai 2020 nicht mehr.
Der Präsident litt laut Hassan unter einer chronischen Herzrhythmusstörung. Diese sei bereits vor mehr als zehn Jahren diagnostiziert worden. Magufuli sei deswegen jüngst in ein Krankenhaus eingeliefert, entlassen und nach einer Verschlechterung seines Zustands am Sonntag erneut eingeliefert worden, sagte sie. Hassan verkündete eine 14-tägige Trauerzeit. Per Verfassung übernimmt sie nun das höchste Amt im Land bis zur nächsten Wahl 2025.
Magufulis Umgang mit der Corona-Pandemie hatte in seiner Heimat sowie international für Kritik und Sorge gesorgt. Er stellte die Glaubwürdigkeit von Corona-Tests infrage und empfahl Gebete und Dampfbäder. Magufuli - wegen seines kompromisslosen Führungsstils mitunter auch "Bulldozer" genannt - forderte das Gesundheitsministerium zur Vorsicht mit den im Ausland entwickelten Impfstoffen auf und stellte infrage, wie sie so schnell hätten entwickelt werden können. Anders als in vielen anderen afrikanischen Ländern, wo sich im Vorjahr per Flugzeug einreisende ausländische Urlauber erst in eine mehrtägige Quarantäne begeben mussten, öffnete er das ostafrikanische Land für den Tourismus.
n-tv
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