Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs im Rahmen eines neuen Waffentests anscheinend zwei Marschflugkörper abgefeuert. Die Tests seien bereits am vergangenen Sonntag und damit wenige Tage nach dem Südkorea-Besuch von US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin erfolgt, teilte der Generalstab in Südkorea am Mittwoch mit. Die zwei mutmaßlichen Lenkflugkörper von kurzer Reichweite wurden demnach an der nordkoreanischen Westküste abgefeuert und flogen in Richtung China.
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern unterliegen dagegen nicht den Sanktionen gegen Nordkorea. Anders als ballistische Raketen verfügen Marschflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb. Pjöngjang entwickelt und testet seit vielen Jahren verschiedene Raketentypen jeglicher Reichweite, die vom Land oder vom Wasser aus gestartet werden können.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte kurz vor dem Amtsantritt von Joe Biden als US-Präsident einen weiteren Ausbau des nordkoreanischen Atomwaffenarsenals angekündigt und die USA als größten Feind seines Landes bezeichnet. Biden hatte Kim im Wahlkampf einen Verbrecher genannt und im Oktober erklärt, er werde sich nur mit dem Machthaber Nordkoreas treffen, wenn dieser schon im Vorfeld der Abrüstung des Atomwaffenarsenals seines Landes zustimme.
Bidens Amtsvorgänger Donald Trump hatte sich dreimal mit Kim getroffen. Er hatte dem Nordkoreaner die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für atomare Abrüstung angeboten, doch ein Durchbruch war ausgeblieben.
n-tv
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