Commerzbank erwägt höhere Strafzinsen

  09 April 2021    Gelesen: 506
Commerzbank erwägt höhere Strafzinsen

Seit 2014 zahlen Banken Strafzinsen, wenn sie Gelder bei der EZB parken. Etliche Geldinstitute geben die Kosten dafür seit geraumer Zeit an Firmen- und auch an vermögende Privatkunden weiter, auch die Commerzbank. Die schließt nun Strafzinsen auf weitere Einlagen nicht aus.

Die Commerzbank schließt Strafzinsen auf weitere Einlagen nicht aus. "An die breite Privatkundschaft werden wir keine Negativzinsen weitergeben", sagte Commerzbank-Vorständin Sabine Schmittroth dem "Handelsblatt". "Aber die Frage ist, wo das Ende der Breite ist. Daher werden wir uns die Höhe der Freibeträge immer wieder anschauen."

Bei der Commerzbank müssen Kunden Strafzinsen zahlen, wenn sie mehr als 100.000 Euro auf dem Konto liegen haben. Auch viele andere Banken und Sparkassen haben diese Summe als Grenze gesetzt, ab der Kunden für ihre Guthaben Gebühren zahlen müssen. Die Sparda-Bank West ist vor Kurzem vorgeprescht und hat die Grenze auf 25.000 Euro gesenkt.

Druck auf Banken zur Weitergabe der Kosten steigt

Banken zahlen seit 2014 Strafzinsen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Derzeit liegt der sogenannte Einlagensatz bei minus 0,5 Prozent. Zugleich werden viele Banken und Sparkassen in der Corona-Krise von Einlagen überflutet, sodass der Druck zur Weitergabe der Kosten steigt.

Bei der Umsetzung des angekündigten Stellenabbaus will Arbeitsdirektorin und Privatkundenchefin Schmittroth zügig vorankommen. "Ziel ist, bis Anfang Mai eine Grundsatzeinigung zu erreichen", bekräftigte sie. Das oberste Ziel sei es dabei, betriebsbedingte Kündigungen möglichst zu vermeiden. Von den Forderungen der Gewerkschaft Verdi, die die Stellenkürzungen zeitlich bis mindestens 2025 strecken will, hält sie wenig. "Wir haben klar kommuniziert, dass wir den Abbau von 10.000 Stellen bis 2024 umsetzen wollen."

Am 1. April hatte die Commerzbank angekündigt, der "sozialverträgliche Abbau" von 1700 Vollzeitstellen bis Ende 2021 sei über ein Freiwilligenprogramm mit dem Gesamtbetriebsrat vereinbart worden. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern bis Ende 2024 von zuletzt knapp 40.000 auf 32.000 zu verringern.

Quelle: ntv.de, abe/rts


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