Musk droht Ärger wegen Mondlandefähre

  27 April 2021    Gelesen: 1962
Musk droht Ärger wegen Mondlandefähre

In den nächsten Jahren sollen wieder Menschen auf dem Mond spazieren - so der Plan der NASA. Helfen soll dabei Elon Musks SpaceX-Unternehmen mit der dazugehörigen Mondlandefähre. Gegen die Vergabe des lukrativen Auftrags geht nun ein anderer Milliardär vor.

Das von Jeff Bezos gegründete Raumfahrtunternehmen Blue Origin will sich nicht mit der Entscheidung der NASA zufriedengeben, ihre neue Mondlandefähre vom Konkurrenten SpaceX bauen zu lassen. Blue Origin legte Beschwerde beim US-Rechnungshof gegen die vor anderthalb Wochen verkündete Entscheidung der US-Raumfahrtbehörde ein. Das sogenannte Government Accountability Office (GAO) prüft vom US-Kongress beauftragte Dienste.

Die Ausschreibung sei "fehlerhaft" gewesen und die NASA habe wichtige Vorgaben erst "in letzter Minute" formuliert, hieß es in einer Stellungnahme von Blue Origin. Die Entscheidung für das von Elon Musk gegründete Raumfahrtunternehmen SpaceX zerstöre nicht nur "Wettbewerbsmöglichkeiten", sondern "verzögert, aber gefährdet auch Amerikas Rückkehr zum Mond" bis zum Jahr 2024, warnte das Unternehmen von Amazon-Gründer Bezos.

Die NASA hatte dem Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Pionier Elon Musk diesen Monat einen 2,9 Milliarden-Dollar-Auftrag zum Bau eines Raumfahrzeugs erteilt. Das Raumfahrzeug soll erstmals seit 1972 wieder Astronauten zum Mond bringen. Blue Origin argumentiert, die NASA habe die Risiken ihres Auftrags an SpaceX außer Acht gelassen. Schließlich müsse das Unternehmen für den Mond eine völlig neue Raumfähre entwickeln. Die ersten Tests des Prototyps endeten in den vergangenen Monaten wiederholt mit spektakulären Explosionen. Blue Origin hingegen hatte sich für die NASA-Ausschreibung mit den drei etablierten Luftfahrtunternehmen Lockheed Martin, Northrop Grumman und Draper zusammengetan.

Bezos' Unternehmen stört sich außerdem daran, dass die NASA nur ein Unternehmen beauftragte und damit von früheren Plänen abgerückt sei. Weil auf diese Weise eine Rückfalloption fehle, bestehe ein "hohes Risiko" für ein Scheitern der Mondfahrtpläne, warnte Blue Origin. Zudem schaffe die NASA-Entscheidung "ein potenzielles Monopol für alle künftigen NASA-Erkundungsmissionen, weil es kein anderes fortlaufendes Mond-Programm als die Lösung von SpaceX gäbe". Eine NASA-Sprecherin sagte, ihre Behörde habe die Beschwerde von Blue Origin zur Kenntnis genommen. Wegen des laufenden Verfahrens könne die NASA sich nicht näher dazu äußern.

Trump-Plan wird wohl gelockert

Mit der Mission Artemis 1 soll nach den bisherigen Plänen der NASA Ende dieses Jahres ein Raumschiff als Testflug zum Mond starten. Zunächst noch ohne Besatzung soll es den Mond umrunden und dann zur Erde zurückkehren. Mit Artemis 2 sollen Astronauten 2023 den Mond umrunden.

Erst mit Artemis 3 sollen dann tatsächlich Astronauten auf dem Erdtrabanten landen. Ex-US-Präsident Donald Trump hatte der NASA dafür eine Frist bis 2024 gesetzt. Doch gilt es als wahrscheinlich, dass der äußerst ehrgeizige Zeitplan unter Trumps Nachfolger Joe Biden gelockert wird.

Quelle: ntv.de, mba/AFP


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