„Aufgrund zunehmender Gewalt und Bedrohungsberichte in Kabul erteilte das Außenministerium den Befehl zur Abreise von US-Regierungsangestellten aus der US-Botschaft in Kabul, deren Aufgaben andernorts durchgeführt werden können", hieß es in der Mitteilung.
Gemeint sind dabei Diplomaten und andere Mitarbeiter. Welcher Teil der Beamten in Kabul konkret davon betroffen sein wird, ist unklar.
Außerdem sollen die US-Bürger, die Afghanistan verlassen möchten, dies so bald wie möglich mit kommerziellen Flügen tun. US-Bürger sollten aufgrund von Kriminalität, Terrorismus, Unruhen, Entführungen, bewaffneten Konflikten und COVID-19 weiterhin nicht nach Afghanistan reisen, erinnerte das Ministerium.
Die Vereinigten Staaten haben unter Donald Trump 2020 ein Friedensabkommen mit den Taliban unterzeichnet: das erste Abkommen dieser Art seit mehr als 18 Kriegsjahren. Die Vereinbarung sieht unter anderem den Abzug amerikanischer Truppen aus Afghanistan binnen 14 Monaten und die Aufnahme von innerafghanischen Gesprächen mit dem Ziel des Gefangenenaustauschs vor. Der Truppenabzug ist gemäß der Vereinbarung bis 1. Mai dieses Jahres abzuschließen. Durch die Verschiebung der Abzugsfrist auf den 11. September verstößt die Biden-Regierung jedoch gegen die Vereinbarung.
Das Pentagon hat kürzlich erklärt, bis zum endgültigen Abzug der US-Armee könnten sogar zusätzliche Truppen nach Afghanistan entsandt werden, um den Abzug zu sichern. Gleichzeitig ist aus Kreisen der US-Regierung zu vernehmen, Washington könnte ausreichende „militärische und geheimdienstliche Fähigkeiten in und um Afghanistan“ erhalten mit dem Ziel, die Al-Qaida* zu bekämpfen, sollte diese Terrororganisation wieder erstarken.
Die Taliban mahnten ihrerseits, sie würden das Friedensabkommen nicht länger einhalten und möglicherweise ausländische Truppen angreifen, sollten diese über den 1. Mai hinaus in Afghanistan bleiben.
snanews
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