Yellen bringt Zinserhöhung ins Spiel

  05 Mai 2021    Gelesen: 1402
Yellen bringt Zinserhöhung ins Spiel

Die US-Regierung pumpt derzeit Billionen von Dollar in die Wirtschaft. Laut Finanzministerin Yellen ist das notwendig, um einen breiten Aufschwung zu sichern. Dem könnten aber auch Zinserhöhungen folgen, denn andernfalls drohe eine Überhitzung.

US-Finanzministerin Janet Yellen zufolge müssen die seit Jahren extrem niedrigen Zinsen möglichweise bald angehoben werden. Die in der Corona-Pandemie deutlich steigenden Staatsausgaben in den USA könnten dies laut Yellen notwendig machen. "Es kann sein, dass die Zinssätze etwas steigen müssen, um sicherzustellen, dass unsere Wirtschaft nicht überhitzt, auch wenn die zusätzlichen Ausgaben im Verhältnis zur Größe der Wirtschaft relativ gering sind", sagte die ehemalige Notenbankchefin in einem Interview mit dem Magazin "Atlantic".

Dabei sprach sie von "sehr moderaten Erhöhungen" der Zinsen. Die US-Wirtschaft benötige jedoch die Investitionen, um wettbewerbsfähig und produktiv zu sein. "Ich denke, unsere Wirtschaft wird durch sie schneller wachsen", ergänzte sie. Später sagte Yellen auf einer Veranstaltung vom "Wall Street Journal", sie gehe nicht davon aus, dass die Inflation ein Problem für die US-Wirtschaft darstellen werde. Die Preiserhöhungen während der Konjunkturerholung seien nur vorübergehend.

US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat bisher noch keine klaren Signale für eine restriktivere Geldpolitik gegeben. Die Zinssätze der Fed sind nicht nur auf historisch extrem niedrigem Niveau. Die Notenbank hatte zuletzt auch ihr Inflationsziel geändert, um sie länger niedrig halten zu können, und immer wieder betont, zumindest kurzfristig an der lockeren Geldpolitik nichts ändern zu wollen. An den Finanzmärkten wird jedoch angesichts der stark wachsenden Wirtschaft zunehmend ein Inflationsanstieg erwartet. Yellen war die Vorgängerin von Powell an der Spitze der Notenbank.

Biden will der US-Wirtschaft mit einem mehr als zwei Billionen Dollar schweren Infrastrukturprogramm aus der Corona-Krise helfen. Damit sollen vor allem Jobs für Arbeiter und die Mittelschicht geschaffen werden. Darüber hinaus plant Biden eine Stärkung amerikanischer Familien und mehr Ausgaben für Bildung. Die Programme würden einen "großen Unterschied" machen, was die Ungleichheit in den USA angehe, sagte Yellen. Die Republikaner haben dagegen die anvisierten Steuererhöhungen kritisiert, mit denen Biden die Vorhaben finanzieren will.

Quelle: ntv.de, mob/rts/dpa


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