Microsoft verdient nichts an XBox-Geräten

  06 Mai 2021    Gelesen: 2142
Microsoft verdient nichts an XBox-Geräten

Microsoft verkauft die beiden neuen XBox-Modelle für 300 und 500 Euro - und zahlt dabei noch drauf. Das erklärt eine Managerin der Konzerns, die als Zeugin im Prozess zwischen Apple und der Spielefirma Epic befragt wird.

Eine Grundannahme über die Gaming-Branche hat sich im Prozess um Apples App Store offiziell bestätigt: Spielekonsolen sind ein Verlustgeschäft. Microsoft verdiene grundsätzlich kein Geld mit dem Verkauf von Geräten seiner Xbox-Konsole, sagte Lori Wright, Managerin des Software-Konzerns, vor Gericht aus. Stattdessen sei man unter anderem darauf angewiesen, beim Verkauf von Spielen auf der Plattform 30 Prozent vom Erlös einzubehalten.

Wright wurde dabei von Anwälten der Spielefirma Epic befragt, die in dem Prozess mit Apple über die Konditionen im App-Geschäft auf dem iPhone streitet. Die 30-Prozent-Abgabe ist ein zentraler Streitpunkt in dem Verfahren. Apple nimmt sie beim Verkauf von Apps und digitalen Inhalten auf dem iPhone. Epic will dagegen einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben und bei digitalen Verkäufen keine Abgabe an Apple zahlen. Der Prozess könnte das App-Geschäft daher umkrempeln.

Apples Anwälte hatte Epic-Chef Tim Sweeney damit konfrontiert, dass seine Firma kein Problem damit habe, eine Abgabe in gleicher Höhe an Konsolen-Anbieter zu zahlen. Sweeney entgegnete, dass die Konsolen Miese machten, während das iPhone hochprofitabel sei. Die Epic-Anwälte verfolgten bei der Befragung Wrights offenkundig das Ziel, diese These zu untermauern.

In dem Prozess geht es unter anderem um die Frage, ob das iPhone als eigenständiger Markt für Spiele-Apps gesehen werden kann. Epic vertritt diese Ansicht und wirft Apple daher den Missbrauch einer marktbeherrschenden Position vor. Der iPhone-Konzern entgegnet, dass man stattdessen das gesamte Spielegeschäft samt Konsolen betrachten müsse. Epic ist unter anderem als Entwickler des populären Online-Spiels "Fortnite" bekannt.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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