Briten setzen EU-Bürger bei Einreise fest

  14 Mai 2021    Gelesen: 1768
Briten setzen EU-Bürger bei Einreise fest

Der Brexit-Deal soll die Einreiseregeln zwischen Großbritannien und der EU regeln. So richtig klar scheint das aber nicht zu sein. Vor Bewerbungsgespräche werden mehrere EU-Bürger an britischen Flughäfen festgesetzt und tagelang in Haftanstalten untergebracht.

Der britische Grenzschutz soll an Flughäfen vermehrt EU-Bürger auf dem Weg zu Bewerbungsgesprächen festgenommen, in Haftanstalten für illegale Einwanderer festgehalten und anschließend ausgewiesen haben. Das berichtet der "Guardian", der sich auf Aussagen von Betroffenen beruft.

Der Grund für die Festnahme ist demnach, dass sie kein Visum für die Einreise besitzen. Dabei erlaubt das britische Innenministerium ausdrücklich, dass Bewerbungsgespräche auch ohne durchgeführt werden dürfen. Zu den Betroffenen gehören demnach hauptsächlich junge Frauen aus Spanien, Italien, Frankreich, Bulgarien und Griechenland.

Mindestens eine von ihnen, die 25-jährige Maria aus Valencia, soll bei der Passkontrolle am Londoner Flughafen Gatwick angeboten haben, direkt auf ihre Kosten in ihre Heimat zurückzufliegen. Stattdessen wurde sie demnach drei Tage lang in einer Haftanstalt Yarl's Wood festgehalten.

Ein Sprecher der Europäischen Kommission sagte, er sei besorgt über "die Bedingungen und die Dauer der Aufbewahrung", während er hinzufügte, dass nur eine "kleine Anzahl von EU-Bürgern" betroffen zu sein schien. Mehrere Europaparlamentarier hätten sich bereits an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt und betont, dass der Ansatz des britischen Innenministeriums gegen den "Geist" des Brexit-Abkommens verstoße.

Das britische Innenministerium hat seit Inkrafttreten des Brexits im Januar keine Daten zu Grenzhaft veröffentlicht. Zudem ist unklar, wie viele der Inhaftierte in der Lage oder bereit waren, Kontakt mit ihren Konsulaten aufzunehmen.

Quelle: ntv.de, mba


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