Das Raumflugzeug "VSS Unity" der Betreiberfirma Virgin Galactic hat einen bemannten Weltraum-Testflug absolviert. Die mit zwei Piloten besetzte Kapsel war an Bord eines Trägerflugzeugs von dem kommerziellen Weltraumbahnhof Spaceport America im US-Bundesstaat New Mexico gestartet. In knapp 14 Kilometer Höhe setzte das Mutterschiff die "VSS Unity" ab.
Danach beschleunigte die Raumkapsel mit eigenem Raketenantrieb und setzte den Flug fort. "Jetzt im Weltraum", schrieb Virgin Galactic während des Events auf Twitter, bevor das Raumflugzeug zur Erde zurückkehrte und auf dem Weltraumbahnhof sicher landete.
Der britische Milliardär Richard Branson, der mit seiner Firma Virgin Galactic kommerzielle Weltraumflüge anbieten will, verfolgte den Testflug vor Ort mit. Bei einem Testflug im vorigen Dezember hatte der Raketenantrieb nicht planmäßig funktioniert. "VSS Unity" landete damals nach der Trennung vom Mutterschiff gleich wieder auf der Erde, ohne zuvor den Weltraum zu erreichen.
Den schwersten Rückschlag erlitt Bransons privates Space-Programm im November 2014, als das Vorgängermodell "SpaceShipTwo" bei einem Testflug über Kalifornien abstürzte und ein Pilot dabei ums Leben kam. Als mögliche Absturzursache wurde ein zu früher Einsatz des Sinkflugprogramms ausgemacht.
Bransons hatte ursprünglich geplant, schon 2020 zahlende Weltraumtouristen ins All zu bringen. Schon vor mehreren Jahren berichtete der Unternehmer von Hunderten interessierten Kunden. Die Konkurrenz ist Virgin Galactic inzwischen weit voraus. Das Unternehmen SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk hat bereits im Auftrag der Nasa Astronauten zur Internationalen Raumstation gebracht. Die Raumfahrtfirma von Amazon-Gründer Jeff Bezos, Blue Origin will im Juli erstmals Touristen ins All bringen. Der Start sei für den 20. Juli geplant. Die Rakete "New Shepard" ist allerdings noch nie mit Menschen an Board getestet worden.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa
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